Kommunalpolitik Dorsten: Geplante Flüchtlingsunterbringung sorgt für Diskussionen

SPD-Vorschlag sollte ohne ideologische Scheuklappen geprüft werden

Stell Dir vor, Du wirst in Deinem Land, in Deiner Stadt, von Verbrechern bedroht. Bleibst Du, bedeutet das den Tod. Flüchtest Du, suchst Du nach einer Bleibe. Du klopfst an eine Tür in der Fremde und bittest um Rettung. Tatsächlich öffnet sich eine Perspektive zum (Über)Leben. Der Retter, nehmen wir an, das wärst jetzt Du, nimmt den Hilfesuchenden auf und unterstützt Ihn, sich im neuen Land zurechtzufinden. Am nächsten Tag steht ein weiterer Mensch vor Deiner Tür und in den nächsten Tagen noch mehr. Jetzt wirst Du erkennen, dass die Ersthilfe eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Und genau an diesem Punkt sind viele Kommunen, darunter Dorsten. Keine flüchtenden Menschen mehr aufzunehmen, geht gar nicht. Das steht auch so in unserem Grundgesetz. Also müssen wir gemeinsam nach humanen und würdevollen Lösungen suchen, um einerseits den aus ihrer Heimat Ausgestoßenen eine Hand zu reichen, andererseits müssen wir darauf achten, dass die eigene Bevölkerung bestens über alle geplanten Hilfsmaßnahmen informiert und mitgenommen wird. Über die zwischen Barkenberg und Wulfen geplante zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) wird aktuell vehement gerungen. Neben der Verwaltung, die das umsetzen muss, was „von oben“ durchgereicht wird, suchen die Parteien im Stadtrat nach Antworten und müssen sich gegen beleidigende Hetze einiger Ewiggestriger wehren. Die Dorstener SPD verharrt aber nicht in der Defensive, sondern hat mit einem Vorschlag einen nachvollziehbaren Lösungsweg aufgezeigt. Kurz: Ja zur Hilfe, Nein zur zentralen Unterbringung, Ja zu kleineren dezentralen Unterkünften in der gesamten Stadt. Die Dorstener Sozialdemokraten haben mit ihrem Vorschlag allen Beteiligten und Betroffenen die Hand zur Kooperation ausgestreckt. Sie sollte nicht vorschnell ausgeschlagen werden.

Ein Rhader Zwischenruf zur aktuellen Diskussion in Dorsten. Die gesamte SPD-Stellungnahme ist unter www.spd-dorsten.de nachzulesen.

Veröffentlicht am 31.05.2024

 

Kommunalpolitik Rhade: Bürgerversammlung im CMH mit unerwartetem Verlauf

Unser Dorf soll schöner werden? (Teil 1)

Seit Monaten wird gefragt, diskutiert und geplant. Rhade und die Dorfkernsanierung stehen ganz oben auf der Tagesordnung der Stadtverwaltung. Rund 100 Bürgeranregungen wurden nach intensiver öffentlicher Aussprache aufeinander abgestimmt und in einen Konzeptplan übertragen. Verantwortlich dafür die Stadtverwaltung, sowie ein extern beauftragtes Planungsbüro. Der Ankündigung, das Ergebnis im Rahmen einer Bürgerversammlung zu präsentieren, folgten so viele Bürger, dass das CMH bis auf den letzten Platz besetzt war. Anhand von Fotos mit dem Ist-Zustand und Skizzen, wie die Umsetzung aussehen könnte, versuchten das Büro Scape und die Verwaltung die erwartungsvollen Bürger zu überzeugen. Immerhin winken Fördergelder des Landes und Haushaltsmittel der Stadt, um nach jahrzehntelanger Diskussion endlich „Nägel mit Köpfen“ zu machen und den Kernbereich Kirchplatz, die Debbingstraße, den Kreuzungsbereich am Ehrenmal, sowie Teile der Lembecker Straße so zu gestalten, dass unser Dorf schöner wird. Schöner heißt, die Aufenthalts-, somit die Lebensqualität, zu verbessern, den Verkehr zu entschleunigen, das Klima zu schützen und die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer endlich zu gewährleisten. In der lebhaften Diskussion hatte (wieder) die Forderung, nicht auf Parkplätze im Dorfkern verzichten zu wollen, scheinbar den höchsten Stellenwert. Sichtlich enttäuscht und irritiert verfolgten die Mitarbeiter des Planungsbüros und der Verwaltung den Verlauf der Diskussion. Der Eindruck, dass noch viel Bürger-Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, um, so wie im Nachbarort Marbeck, einmal den Titel „Unser Dorf hat Zukunft“ zu gewinnen, hat sich beim zuhörenden Besucher der Bürgerversammlung festgesetzt.

Erkenntnisse eines Rhaders, der gespannt der Bürgerversammlung lauschte. Wird fortgesetzt.

Veröffentlicht am 30.05.2024

 

Begeisterten mit ihren Wortbeiträgen: J. Zahn, Chr. Löer, A. Richter, D. Gertdenken, W. und H. Triptrap v.l.n.r. Gesellschaft Rhade setzte ein klares Zeichen für Menschenwürde, Demokratie und Respekt (Teil2 und Schluss)

Überparteiliche Kundgebung des örtlichen Bürgerforums mobilisierte viele Besucher (Fortsetzung von gestern)

Christian Löer, der als evangelischer Christ sprach, interpretierte den Bibelspruch, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, um sich gegen Egoismus auszusprechen und den Begriff Respekt als Schlüsselwort in den Mittelpunkt zu rücken. Verstärkt wurde sein Wortbeitrag noch um ein passenden Lied zum Text, das er mit Piano-Begleitung präsentierte. Ein überraschendes Angebot aus dem Publikum, mit einem ergänzenden Liebeslied die Veranstaltung zu bereichern, wurde vom Moderator Heribert Triptrap spontan angenommen. Carina Götze-Fersen, eine junge Rhader Sängerin, ernte riesigen Applaus für ihren A-Cappella vorgetragenen Song. Andreas Richter, aktives Mitglied des örtlichen Bürgerforums eröffnete seinen Text mit „Salem Aleikum“, Friede mit dir. So würden sich zwei Schüler in seiner Klasse allmorgendlich begrüßen. Ein gelungener Einstieg, um aus den Grundrechten unseres Grundgesetzes zu zitieren und für die Verteidigung unserer Demokratie zu werben. Den Abschluss der offiziellen Kundgebung läutete Pfarrer Zahn von der kath. Urbanus-Gemeinde ein. Er rückte die im allgemeinen Sprachgebrauch benutzte Formulierung, dass man sich Respekt erarbeiten müsse, mit interessanten Beispielen zurecht. „Respekt wird einem zugesprochen. Durch menschenfreundlicheres Verhalten. Durch verantwortungsvolles Tun.“, so sein Bekenntnis, verbunden mit dem Dank an die Organisatoren und die vielen Besucher der eindrucksvollen Kundgebung für Menschenwürde, Demokratie und Respekt. RESPEKT, so Heribert Triptrap in seiner Schlussmoderation in alle Richtungen an diesem besonderen Sonntagnachmittag auf dem Kirchplatz vor dem Carola-Martius-Haus.        

Eigener Bericht

Fotohinweis: Foto Guido Hegemann. Nicht im Bild BM Tobias Stockhoff, der bei der Aufnahme bereits zum nächsten Termin unterwegs war.

Veröffentlicht am 29.05.2024

 

Besucher der Kundgebung begleiteten alle Wortbeiträge mit großem Applaus. Foto: Dirk Gertdenken Gesellschaft Rhade setzt ein klares Zeichen für Menschenwürde, Demokratie und Respekt (Teil 1)

Überparteiliche Kundgebung des örtlichen Bürgerforums mobilisiert viele Besucher

Die Idee, auch in Rhade den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, für unsere freiheitlichen demokratischen Strukturen ein Zeichen zu setzen, wurde beim letzten Bürgerforum angeregt. Spontan bildeten ca. 10 Interessenten eine Arbeitsgruppe auf Zeit und organisierten die am Sonntag stattgefundene Kundgebung mit ca. 250-300 Besuchern vor dem Carola-Martius-Haus. Das Ziel war, das DAFÜR in den Mittelpunkt zu rücken und das DAGEGEN, so gut wie unerwähnt, am äußersten (rechten) Rand zu belassen. Das Dafür wurde u. a. festgemacht an unserem Grundgesetz, das gerade seinen 75sten Geburtstag feiert und den 10 gesellschaftspolitischen Empfehlungen, die den Dorstener Stadt-Dialog prägen. In mehreren Redebeiträgen, übrigens ausnahmslos von Rhader Bürgern aus den unterschiedlichsten Bereichen stammend, wurde das eingangs erwähnte Ziel eindrucksvoll erreicht. Heribert Triptrap, Sprecher des Rhader Bürgerforums moderierte die Kundgebung, Christian Löer begleitete musikalisch, Dorfmanager Laszlo Taube sammelte Bekenntnisse zum Stadt-Dialog. Nachhaltig geprägt haben die Veranstaltung jedoch die Redebeiträge innerhalb der gut einstündigen Kundgebung. Dirk Gertdenken sprach beginnend als Vertreter der Schulpflegschaft. Sein Themenschwerpunkt war die Jugend, denen wir alle eine Zukunft in Frieden und Freiheit ermöglichen müssen. Für Bürgermeister Tobias Stockhoff hat das Grundgesetz, dessen 75ster Geburtstag aktuell gefeiert wird, eine zentrale Bedeutung unseres Miteinanders. Dann Wiebke Triptrap (19) mit einem berührenden Bekenntnis für unsere Heimat, gegen Hass und Hetze, für mehr Bereitschaft sich zu öffnen, miteinander zu teilen und sein Blickfeld zu erweitern, wurde von langanhaltendem Beifall begleitet.

Eigener Bericht - wird morgen mit Teil 2 fortgesetzt

Veröffentlicht am 28.05.2024

 

Gesellschaft Wenn eine Party aus dem Ruder läuft …

Stimmung machen mit rechtem Gegröle? - Das geht gar nicht!

Eine Gartenparty, ein Geburtstag, ein Schützenfest, egal wo gefeiert wird, gute und ausgelassene Stimmung gehört dazu. Leider kippt diese nicht selten, wenn das damit einhergehende Alkoholtrinken überhand nimmt. Dann kann schon mal etwas durcheinander geraten. Am Morgen danach ist der Kater riesengroß. Erinnerungslücken und Scham bilden dann eine Einheit. Zumindest bei den meisten Menschen. Ob diejenigen, die es auf Sylt haben krachen lassen, auch Schamgefühl kennen, ist nicht bekannt. Ihre Sauflieder mit diskriminierendem und menschenverachtendem Inhalt haben es aber auf die Titelseiten der Medien geschafft. Auch im Ausland. Dort wird schon länger die Stirn darüber gerunzelt, was in Deutschland eigentlich los sei. Die Sorge, dass rechtes Gedankengut den Schwur, „NIE WIEDER“ ins Abseits rücken könnte, ist jenseits unserer Landesgrenzen nicht zu überhören. Also müssen wir Demokraten, offensiv ein klares Zeichen für Menschenwürde, Demokratie und Respekt setzen. So wie es die gestrige Kundgebung in Rhade vorbildlich gezeigt hat. Darüber berichten wir morgen ausführlich. Heute wollen wir allen Feiernden in Gärten, auf Geburtstagen und Schützenfesten zurufen, sich nicht vom provozierenden Verhalten Ewiggestriger mitreißen zu lassen.

Nachdenkzeilen aus Rhade    

Veröffentlicht am 27.05.2024

 

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