Irritierendes aus Ostdeutschland

Gesellschaft

Zweifel an der Demokratie

Wenn 61% der Ostdeutschen mit unseren demokratischen Strukturen unzufrieden sind, sie sogar als falsch ablehnen, dann stimmt etwas nicht. Carsten Schneider (SPD), Ostbeauftragter der Bundesregierung, nennt es ein Alarmsignal. Die ARD hat das Thema in einer beeindruckenden Dokumention aufgegriffen und mit „Hart aber fair“ begleitet. Es fällt schwer, sachlich zu bleiben, ruft man sich mehrere Wortbeiträge in der Dokumentation und der anschließenden Diskussion in Erinnerung. 32 Jahre nach der Wiedervereinigung wird in Teilen der neuen Bundesländer ein (Feind)Bild gepflegt, das mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt. Es gibt nach Ansicht vieler Historiker nur eine nachvollziehbare Erklärung für diese Haltung, diesen Trend. Nämlich, dass es seit 1945 keine offene Aufarbeitung in der DDR über die eigene Rolle im totalitären Nazisystem gegeben hat. Und keine weitere, nach 1989 über das undemokratische DDR-System. Dass, was sich besonders bei vielen Älteren dadurch im Denken festgesetzt hat, kann weder mit Geld, noch mit Aufklärung verändert werden. So der Eindruck beim Zusehen und Zuhören der guten ARD-Sendung. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, der die irritierenden Umfragedaten kommentierte, wirkte auch sehr nachdenklich, vielleicht sogar etwas ratlos.

Eine Rhader Einschätzung zur ostdeutschen Befindlichkeit

 
 

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