Plötzlich war es ganz still - Würdige Gedenkveranstaltung zum 9. November 1938

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Aus Kleinanzeigen sprach Verzweifelung

Es war eine besondere Atmosphäre, die die Besucher der Gedenkveranstaltung am 9. November  im Jüdischen Museum Dorsten ergriff. Es war der 78. Jahrestag der so genannten Reichspogromnacht, an die Dr. Norbert Reichling erinnerte. Die Nacht, in der Synagogen brannten, jüdische Bürgerinnen und Bürgern von ihren deutschen Nachbarn gedemütigt, bestohlen, inhaftiert und ermordet wurden. Auch in unserer Stadt! Es war das Verlesen von Kleinanzeigen in unseren Zeitungen, die Anfang November 1938 von Menschen, jüdischen Glaubens aufgegeben wurden, um vor der angestrebten Auswanderung durch Verkäufe des eigenen Hab und Guts noch etwas Geld in ein neues Leben mitzunehmen, das für nachdenkliche, atemlose Stille sorgte. Eine dramatische Fehleinschätzung. Die Nazischergen waren unter den Augen der Öffentlichkeit, der Nachbarn, schneller und mitleidslos. „Wir dürfen nicht vergessen, wir müssen alle aktiv daran mitwirken, dass sich so ein Verbrechen nie wiederholt“, so die Erkenntnis der Teilnehmer, die sich zum stillen Gedenken im Garten des Museums abschließend trafen.

Eigener Bericht

 
 

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