Es war einmal …

Presse

Presselandschaft Dorsten leidet an Schwindsucht

Konkurrenz belebt das Geschäft. Dieser Grundsatz galt viele Jahre für für die örtliche Presse. Wer etwas wissen wollte, was sich in Dorsten tut, konnte zwischen zwei Tageszeitungen wählen. Die Redaktionen übertrafen sich mit eigenen Recherchen über die Lippestadt, die Verwaltung, den Stadtrat und die Parteien. Die Redakteure hatten immer ein offenes Ohr, verabscheuten Hofberichterstattung, blickten in die Stadtteile und überraschten mit spannenden Reportagen und Berichten. Selbst der Stadtspiegel, nur einmal wöchentlich im Blickpunkt, trug zur breiten Meinungsbildung bei. Das alles ist Geschichte. Nur noch eine Tageszeitung und der Stadtspiegel so reduziert, dass er komplett als „Werbeblättchen“ eingestuft werden kann. Monatliche Druckerzeugnisse wie Lokallust und dorsten.live, sind zwar interessant, können aber nicht als Ersatz für die vom Markt verschwundenen Printmedien dienen. Dorsten ist so ärmer geworden. Und die sogenannten sozialen Netzwerke überzeugen nur mit Schnelligkeit, ansonsten mit überwiegender Inhaltsleere. Dennoch gibt es Möglichkeiten, in das gesellschaftspolitische Dorstener Leben tiefer hineinzuschauen. Da gibt es stadtteilbezogene Internetseiten, z. B. www.spd-rhade.de, die mit Kreativität versuchen, die vorhandenen Lücken zu schließen. Sie alle ersetzen aber nicht professionellen Journalismus, der in der Regel von unabhängigen Printmedien tagesaktuell, allmorgendlich ins Haus geliefert wird.

Ein Rhader Plädoyer für die Tageszeitungen

 
 

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