Antje Vollmer: Das Vermächtnis einer besonderen Politikerin

Gesellschaft

Eine schonungslose Analyse über den Irrweg der Grünen

Vor einem Monat starb Antje Vollmer mit 79 Jahren. Sie war eine erfolgreiche und allseits anerkannte Politikerin der Grünen. Als Bundestagsvizepräsidentin hat sie sich überparteilich Anerkennung verschafft. Ein letzter Text, den sie als Gastbeitrag in der Berliner Zeitung veröffentlichte, gilt als ihr politisches Vermächtnis. Er wird in Erinnerung bleiben, weil er die Entwicklung der Grünen und besonders die der derzeitigen Führung, gnadenlos bloßstellt. Sie erinnert daran, dass die Grünen als Friedenspartei gegründet wurde. Das Säbelrasseln im Ukrainekrieg zeigt aber, dass dieser Pfad verlassen wurde. „Die Außenministerin ist die schrillste Trompete der neuen antagonistischen Nato-Strategie“, so wörtlich der Verriss gegenüber Anna-Lena Baerbock. Sie begründet ihre Kritik mit dem Hinweis, dass dieser unsägliche Krieg eine Vorgeschichte mit vielen verpassten Gelegenheiten zum Dialog habe und erinnert in diesem Zusammenhang an Michael Gorbatschow, der beide Hände zum friedlichen Miteinander dem Westen entgegengestreckt habe. Die deutsche Wiedervereinigung wäre ohne ihn nicht möglich gewesen. Statt Dankbarkeit in Freundschaft zu verwandeln, bekam das Vertrauenstischtuch mit zunehmender Arroganz dunkle Flecken. Antje Vollmer bezeichnet diese Entwicklung als ihre größte politische Niederlage. „Der Hass und die Bereitschaft zum Krieg und zur Feindbildproduktion ist tief verwurzelt in der Menschheit, gerade in Zeiten großer Krisen und existentieller Ängste. Heute aber gilt: Wer die Welt wirklich retten will, diesen kostbaren einzigartigen wunderbaren Planenten, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen. Wir haben nur diese eine Zukunftsoption“, so ihre letzten schriftlichen Worte.

Eigener Rhader Text auf Grundlage der Veröffentlichung „Was ich noch zu sagen hätte“ in der Berliner Zeitung vor einigen Wochen.

 
 

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