Eine Zweckgemeinschaft - Keine Wertegemeinschaft
Freunde werden die nie wieder. Die Regierungschefs der 27 EU-Staaten. 4 Tage und Nächte gepokert. Hart gepokert, nicht fair verhandelt. Am Ende dann der Kompromiss. Auf kleinstem gemeinsamen Nenner. Ein fauler Kompromiss? Von außen betrachtet ja. Plötzlich werden Milliarden locker gemacht, die (noch) keiner hat. Plötzlich einigen sich alle, doch auch eine Wertegemeinschaft zu sein. Auf dem Papier. Und das ist geduldig. Lassen wir mal den Selbstbetrug der 27 außen vor. Dann bleibt, dass jeder den unterschriebenen Vertrag nach eigenem Verständnis interpretiert und danach handelt. Also doch eine ICH-AG. Das gilt besonders für die Werte. Der Traum, auch mal eine politische Union zu werden, darf als ausgeträumt bezeichnet werden. Beim Verteilen der Gelder einigt man sich immer, beim Durchsetzen der Werte wird weiter schamvoll weggeguckt. Wenn z. B. Ungarn und Polen weiter die vertraglich zugesicherte unabhängige Justiz massiv unterlaufen, dürften sie eigentlich nicht mehr zur EU gehören. Eigentlich. Die Wirtschaftsgemeinschaft drückt da schon mal beide Augen zu. Der Wertegemeinschaft zum Trotz.
Ein Zwischenruf aus Rhade nach Brüssel