Bürgerforum Rhade: Was der Verwaltung wichtig ist – und was weniger (Teil 3)

Kommunalpolitik

Alle Bürgerprobleme verdienen gleiche und faire Aufmerksamkeit

 

Kinder sind unsere Zukunft. Alle Kinder brauchen Liebe, Aufmerksamkeit, Förderung und Spielmöglichkeiten. Nur dann werden sie sich prächtig entwickeln. Nur dann werden sie Zukunft haben. Am Montagabend stellte die Verwaltung ihren sogenannten Spielplatzbedarfsplan für Dorsten und Rhade vor. Ein Projekt, das den Machern im Rathaus sehr wichtig ist. Am Anfang war die Frage, ob Dorsten sich nicht zu viele Spielplätze leistet. Die (erwartete) Antwort wurde mit Hilfe eines Vergleichs der Gemeindeprüfungsanstalt schnell geliefert. Ja, da ist Einsparpotenzial. Jetzt lautete die nächste Frage, wo sollen wir ansetzen und wie? Ein aufwändiges Verfahren mit Experten, Online-Abstimmung, Kinderbefragung und Bürgerbeteiligung in den Stadtteilforen folgte. Fazit: Da wo im Moment nicht mehr gespielt wird, kann die Fläche als Freifläche vorgehalten werden. (Das sollte aus Sicht der Stadtentwicklung und des Klimaschutzes grundsätzlich überall erfolgen.) Da wo sich jetzt Kinder tummeln, muss kreativ „aufgerüstet“ werden, lautet das Ergebnis der Verwaltung, des Rates, der befragten Bürgerinnen und Bürger und natürlich unserer Kinder. Mehr an Information und Bürgerbeteiligung geht nicht.

Ganz anders der Eindruck bei der spontan geführten Diskussion von Bürger zu Bürger über die geplante Hochdruckgasleitung, die in direkter Nähe der Wohnbebauung Hünengrab vorbeiführen soll. Ein überörtliches Projekt, bei dem die Stadt Dorsten nur angehört wird. Erstaunlich, dass hier der Bürgermeister, der neben dem Jugendamtsleiter als einziger Vertreter der Verwaltung vor Ort war, die spannende Diskussion fast wie ein unbeteiligter Zuhörer verfolgte. Erst als den besorgten Bürgern aus dem Plenum vorgeschlagen wurde, den Umwelt- und Planungsausschuss (UPA) zu kontaktieren und um Unterstützung zu bitten, da war der Bürgermeister in seinem Element. Erst wurde der „Schlaumeier“ im Saal belehrt, dass der UPA wegen fehlender Zuständigkeit überhaupt nicht helfen kann, dann folgte der Vorschlag an die Initiative gute Argumente zu sammeln, um die Anhörungsstellungnahme der Verwaltung (und des UPA) zu ergänzen. Gute Argumente liegen aber bereits auf dem Tisch. Mit seinem  abschließenden Angebot, die Stadtstellungnahme eventuell dann so abzufassen, dass der Verlegungskorridor in größerem Sicherheitsabstand zur Bebauung erfolgen sollte, kriegte der Verwaltungschef gerade noch die Kurve. Den Eindruck, dass nicht alle Bürgerprobleme in der Stadtspitze gleich wichtig genommen werden, blieb bei kritischen Zuhörern erhalten.

Eigener Beitrag

 
 

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