Der Blick in den Spiegel

Gesellschaft

Wie gierige Unternehmen und korrupte Politiker gestoppt werden können

 

Ein Experiment mit Kindern zeigt, dass die Ehrlichkeit steigt, wenn sie sich beobachtet fühlen. So nutzte an Halloween eine Gruppe der Kinder die Aufforderung, sich nur ein Bonbon aus einem Korb ohne „Aufsicht“ zu nehmen sofort aus, und machte sich die Taschen voll. Der Kontrollgruppe wurde aber ein Spiegel so hinter den Bonbonkorb gestellt, dass sich die Kinder dabei sehen konnten, etwas Unrechtes zu tun. Das verblüffende Ergebnis: Die Kinder fühlten sich von sich selbst beobachtet und gaben sich mit einem Bonbon zufrieden. Übertragen wir das Experiment in unser Wirtschaftsleben und die Politik. Wenn wir einem Teil unserer Unternehmen und einigen Parteien und Politikern keinen Spiegel vorhalten würden, dann ist die Versuchung groß, einfach in den mit unseren Steuergeldern gefüllten Korb zu greifen. Und zwar scham- und rücksichtslos. Beispiele aus jüngster Zeit gibt es genug. Lenin wird das Zitat zugeschrieben „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Und deshalb müssen Unternehmer, Manager, Banker und Börsenspekulanten lernen, dass „Staatsknete“ keine unkontrollierte Verfügungsmasse ist, die sie in Krisenzeiten einfach ohne Auflagen (an)fordern können. Der Blick in den Spiegel sollte dabei unterstützen, das zu verstehen.

 

Ein Kommentar aus Rhade zu den staatliche Rettungsbemühungen der Lufthansa, einiger Banken und weiterer deutscher Schlüsselindustrien.

 

Das Kinderexperiment wurde 1972 von Thomas Shelley Duval und Robert A. Wicklund in den Vereinigten Staaten durchgeführt.

 
 

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