Wie Eigenwerbung und Wirklichkeit auseinanderklaffen
Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) hat über 200.000 Mitglieder. Inzwischen gibt es auch eine Ortsgruppe in Dorsten. Wenn der ADFC etwas sagt, wird hingehört. Sein Wort hat Gewicht – und das seiner Mitglieder. Jetzt wurde bundesweit gefragt, wie das Radfahren vor Ort bewertet wird. Aus Dorsten wurden 153 Teilnehmer registriert, insgesamt waren es 230.000 in 1024 Städten und Gemeinden. Das Dorstener Ergebnis zeigt eindrucksvoll, dass das regelmäßig ausgesprochene Selbstlob des Rathauses nur sehr eingeschränkt Bestand hat. Dorsten ist nämlich, mit einer Bewertungsnote von 3,83, erst auf dem 37. Platz in seiner Einwohnergruppe gelandet. Blicken wir genauer hin, wie die Lippestadtradler folgende Kriterien benoten:
- Stellenwert des Radfahrers? Note 4,4
- Komfort beim Radfahren? Note 4,3
- Fahrradförderung in jüngster Zeit? Note 4,3
- Falschparken-Kontrolle auf Radwegen? Note 4,6
- Breite der Wege für Radfahrer? Note 4,4
- Oberfläche der Wege für Radfahrer? Note 4,4
Vergleicht man das aktuelle Ergebnis mit dem aus 2018, ist keinerlei Veränderung, sprich Verbesserung in Dorsten feststellbar. Die Rhader Sozialdemokraten fordern seit Jahren die Umsetzung eines in sich geschlossenen Radwegenetzes vor Ort. Den Plan haben sie gleich mitgeliefert. Einen Fahrradbeauftragen im Rathaus gibt es immer noch nicht. Es gibt noch viel zu tun, bevor Dorsten sich guten Gewissens Fahrradfreundliche Stadt nennen sollte.
Eigener Bericht auf Grundlage der bundesweiten ADFC-Umfrage