Dorsten: Eine Personalentscheidung mit Geschmäckle

Kommunalpolitik

Das richtige Parteibuch als zusätzlicher Qualifikationsnachweis?

 

Am Ende war die Entscheidung eindeutig. CDU und FDP haben ihre Mehrheit im Stadtrat emotionslos ausgespielt. Sie wählten als 1. Beigeordnete und Stellvertreterin des Bürgermeisters die bisherige Rechtsamtsleiterin und nicht den qualifizierten langjährigen Technischen Beigeordneten. Ein Affront? Dieser Eindruck setzt sich spätestens dann fest, seit bekannt wird, dass die Gewählte erst 2018 in die CDU eingetreten ist. Die zeitliche Nähe zwischen Wahl zur 1. Beigeordneten und dem Bekenntnis zur CDU wird auch dann nicht vom Tisch gewischt, wenn als Begründung die Dorstener Zeitung zitiert: „Vor dem Hintergrund des Erstarkens von extremistischen Parteien ist für mich die Mitgliedschaft in einer demokratischen Partei grundsätzlich ein Ausdruck von Haltung …“. Klingt gut, weil selbstverständlich, aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht besonders überzeugend. Eher drängt sich der peinliche Eindruck auf, dass das CDU-Parteibuch zur Ergänzung der fachlichen Bewerbungsunterlagen geholfen hat, gewählt zu werden. Natürlich wird diese Kritik von allen Akteuren energisch bestritten, ändert aber nichts an dem peinlichen Wahlschauspiel. Denn die parteipolitischen Karten wurden hinter den Kulissen gemischt und im Stadtrat dann ausgespielt.

 

Ein Zwischenruf aus Rhade

 
 

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