Heiße Diskussionen in Lembeck

Kommunalpolitik

Konzentrierte Bürgerinnen und Bürger reden in Lembeck und Rhade eindrucksvoll mit.

Lebendige Diskussion beim Bürgerforum in Lembeck
SPD Rhade mittendrin

Es ist heiß und drückend. Der Ventilator in der Lembecker Gaststätte Steenen Huus im Schatten der Laurentius-Kirche, kann nicht richtig für Kühlung sorgen.
Der Einladung der Verwaltung und des Bürgermeisters folgen über 50 Personen. Sie ziehen eine engagierte Diskussion mit den Offiziellen der Stadt einer gemütlichen Erholung im eigenen Garten vor. Trotz der momentan herrschenden Hitze und Schwüle.
Die Tagesordnung, auf den ersten Blick unspektakulär, beinhaltete dann aber doch genug Diskussionsstoff unter den Teilnehmern.

Die Rahmenplanung eines Stadtteils, zwischen Flächennutzungsplan und Bebauungsplänen angesiedelt hat zwar keine rechtliche Bindung und kann auch im Einzelfall für aufschiebende Wirkung eines Projektes sorgen, soll aber die gesamte Vernetzung eines Stadtteils besser als bisher aufzeigen. Im Herbst, so der Planungsdezernent Lohse, wird es eine Auftaktveranstaltung in Rhade geben. Ideengeber für diese neue Vorgehensweise ist übrigens die Rhader SPD.
Der inzwischen vom Rat gebildete Arbeitskreis kann dann auch engagierte Bürger aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu „Beratern“ ernennen. In 1 bis 2 Jahren will man dann ein Ergebnis vorlegen, das dann auch für weitere Stadtteile Modellcharakter haben soll.
Unzufrieden sind nicht nur Eltern der Rhader Urbanusschule über die Schulwegsicherung auf der Debbingstraße.
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? So einfach ist es doch nicht. Mit 2000 Euro will die Stadt, so der Bürgermeister Lambert Lütkenhorst, Sofortmaßnahmen einleiten. „Zuvor muss es aber noch Abstimmungsgespräche mit den Anliegern geben“.
Unter den Zuhörern sind, wie bei Bürgerforen in Rhade und Lembeck üblich, Vertreter der örtlichen Parteien anwesend.
Dirk Hartwich von der Rhader SPD zeigte an dem Beispiel Schulwegsicherung Debbingstraße auf, dass einzelne Maßnahmen ohne ein Gesamtkonzept (Stadtteilrahmenplanung) immer nur Stückwerk bleiben.
8,5 Millionen Euro für Dorsten. Das ist die Zuweisung des Bundes aus dem Konjunkturpaket II, um die Wirtschaftskrise abzumildern. Damit das Geld aber nicht „verpulvert“ wird, darf es nur für Bildungs- und Infrastrukturverbesserungen ausgegeben werden. Profitieren soll u. a. der Schulhof der Laurentiusschule, für den eine neue Befestigung vorgesehen ist. Die notwendigen 80.000 Euro konnten beim vorgesehenen Ausbau von diversen Wirtschaftswegen eingespart werden. (Anmerkung: 80.000 Euro für eine Schulhofbefestigung und 2.000 Euro für Schulwegsicherung! Die Maßstäbe stimmen doch nicht.)
Nicht unterkriegen lässt sich der Heimatverein Lembeck. Das Feuer, das ein Museumsgebäude vernichtete, noch immer ist nicht klar ob es sich um Brandstiftung handelte, soll wieder aufgebaut werden.
Anfragen, Anregungen, Hinweise.
Der letzte Tagesordnungspunkt brachte noch einmal richtig Leben in die schon seit über 1 ½ Stunden konzentrierte Versammlung.
Von übel riechender Geruchsbelästigung im Bereich des Wohngebietes Holtberg durch einen neuen Schweinemastbetrieb war die Rede. Die Verwaltung tat sich sichtlich schwer, eine Antwort zu geben, die zufrieden stellte. Erst auf mehrmaliges Drängen sagte sie eine Überprüfung der Genehmigungswerte nach den gesetzlichen Vorgaben zu.
Die Überlegung, die Anbindung der Lippramsdorfer Straße an die Umgehungsstraße L 608, zu planen, soll mit einem Gutachten abgesichert werden.
„Seit 30 Jahren wird über dieses Thema diskutiert“, zeigte sich Dirk Hartwich unzufrieden, von Günter Dahlmann (CDU) unterstützt, ohne dass ein Ende absehbar wäre.
Auch bei weiteren Anfragen über die Verkehrssicherheit in Rhade konnte man den Unmut der Zuhörer über immer neue Probleme mit Zeitverschiebung mit den Händen greifen.
Fazit: Bürgerforen auf dem Dorf zeigen eindrucksvoll, dass die hier lebenden Einwohner nicht nur informiert, sondern auch mitgestalten wollen.

 
 

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