Wer will sich nach einem Artikel in der Lokalzeitung noch öffentlich, ehrenamtlich engagieren?
Der Wechsel eines Ratsmitglieds ist immer eine Meldung der Lokalzeitung wert. Nun hat es ein Stühlerücken bei einer Partei gegeben, die mit 2 Mitgliedern im Stadtrat vertreten ist. Sie nennt sich selbst Spaß-Partei. Ob das dem Ernst der kommunalen Selbstverwaltung gerecht wird, soll hier nicht weiter vertieft werden. Nun steigt einer aus der Miniriege aus der Kommunalpolitik aus. Zuvor hat er monatelang sein Mandat nicht wahr-, aber die üppige Aufwandsentschädigung fürs Nichtstun mitgenommen. Die Lokalzeitung belässt es nicht bei einer Kurznachricht, sondern bietet dem Aussteiger breiten Raum, um sich mit einem respektlosen Rundumschlag in Erinnerung zu halten. Das dazu veröffentlichte Zitat, das der Redakteur in seinen Bericht „einbaute“, beleidigt alle Bürgerinnen und Bürger, die sich bisher für die kommunale Selbstverwaltung engagieren. Wer will sich nach dieser persönlichen Herabsetzung, über die Lokalzeitung verbreitet, noch für ein kommunalpolitisches Mandat bewerben? Die freie Presse ist unser höchstes Gut. Sie zu schützen, ist für jeden Demokraten Pflicht. Das schließt nicht aus, sie kritisch zu begleiten.
Rhader Einwurf zum Artikel Dorstener Zeitung, „Schattenpropagandist ersetzt früheren Bürgermeisterkandidaten“ vom 25. 02.2023