Können wir die Welt retten? Ja, wir müssen! (Teil 1)

Umwelt

Die Welt im Bild - Mittendrin Dorsten. Foto Stadt Dorsten

Ein Aufsatz im Heimatkalender findet viel Beachtung

Das Weltklima macht nicht vor der Lippestadt und Rhade halt. Das Dorstener Klimaschutzabkommen zeigt auf, was wir tun müssen, um auch unseren Nachfolgern eine lebenswerte Erde zu hinterlassen. In einem Beitrag für den Heimatkalender Dorsten 2017, hat Dirk Hartwich recherchiert und aufgeschrieben, wo der „Schuh drückt“ und welche Schlussfolgerungen jeder Einzelne von uns zu ziehen hat. Wir veröffentlichen den Aufsatz in 4 Teilen.  

Prima Klima? - Was hat Dorsten mit dem Weltklima zu tun? Ein Erklärungsversuch 

Das Wetter spielt verrückt! Spielt das Wetter wirklich verrückt? 

Vor 12 Monaten, im Dezember 2015, sprachen die Wetterstatistiker vom wärmsten Dezember seit den Wetteraufzeichnungen. Bei 15 Grad Celsius (im Schatten) konnten auf der Terrasse oder im Garten die warmen Sonnenstrahlen im T-Shirt genossen werden. Kirschbäume begannen zart zu blühen, unsere gefiederten Freunde fingen mit dem Nestbau an. Wer aber abends in den Nachrichten gehört und gesehen hat, dass die ungewöhnliche Wetterlage global zu dramatischen und katastrophalen Auswirkungen geführt hat, ahnt, dass wir uns über den „Frühlingsgenuss“ im Dezember nur vordergründig  freuen können. Überschwemmungen in USA und England, Wirbelstürme auf dem amerikanischen Kontinent, Smog in Italien und China, Gletscher- und Polkappenschmelze, Anstieg des Meeresspiegels, Wasserknappheit in vielen Ländern, Hitze mit einhergehenden verheerenden Waldbränden, … Die Liste der Wetterkatastrophen ist unvollständig und nur ein kleiner Auszug aus den Nachrichten des Dezembers 2015. Die Expertenerkenntnis: ...

Das Wetter spielt nicht verrückt, es reagiert, ganz nüchtern betrachtet, nur auf unsere Lebensweise, die ein Morgen nicht zu kennen scheint. Anders ausgedrückt: Das schlechte Wetter ist hausgemacht.   

Was haben wir damit zu tun?

Nachdem es keinen Zweifel mehr daran gibt, dass die Erderwärmung durch Kohlendioxid (CO2), das vorwiegend als Abfallstoff unserer Verbrennungsmaschinen anfällt, als Verursacher des dramatisch schnell voranschreitenden Klimawandels gilt, müssen jetzt, nach jahrelangen, quälenden und widersprüchlichen  Diskussionen, Sofortmaßnahmen dagegen getroffen werden. Erstmals gelang es den Vereinten Nationen vor einem Jahr in Paris alle Länder unseres noch blauen Planeten an einen Tisch zu bringen und sie davon zu überzeugen, dass das Existenzproblem unserer Erde nur gemeinsam gelöst werden kann. Die einstimmige Vereinbarung aller Länder sieht vor, die Steigerung der Erderwärmung nur noch um 1,5 bis max. 2 Grad Celsius zuzulassen, um zwischen 2045 und 2060 mit der „Abkühlphase“ zu beginnen. „Eine globale, dazu noch freiwillige Mammutaufgabe, die eventuell nicht ausreichen wird, um die bereits jetzt negativen Folgen des scheinbar unaufhaltsamen Klimawandels zu verhindern“, so nicht wenige Fachleute. Wer aber immer noch glaubt, dass das ausschließlich eine Herausforderung von „denen da oben“ ist, die „uns da unten“ nichts angeht, hat (leider) nichts verstanden. Ob z. B. Kraftwerk, Automobil oder Heizungsanlage, kurz: unser gesamtes Alltagsverhalten muss auf den Prüfstand. Alles hat mit der Klimaveränderung zu tun. Und wir in Dorsten sind ein Mosaikstein des Ganzen.

Global denken, lokal handeln!

Wenn wir uns Dorsten mit seinen 11 Stadtteilen als farbiges Mosaik vorstellen, dann erkennen wir neben grünen, blauen und braunen Stellen, die die freien Flächen der Wald-, Wasser,- Wiesen- und Feldwirtschaft symbolisieren sollen, auch rote Mosaike in allen Schattierungen, die für unsere belastete Umwelt stehen. In Zahlen ausgedrückt heißt das:

  • Dorsten hat eine Gesamtfläche von 171 Quadratkilometern
  • 75 Prozent (!) davon gelten als Freiflächen, die überwiegend  land- und forstwirtschaftlich genutzt werden
  • Die restlichen 25%  teilen sich Wohnen, Gewerbe, Industrie, Straßen, Plätze …

Grünste Metropole Ruhr

Damit hat Dorsten seinen ersten wichtigen Titel erhalten, nämlich die „grünste Metropole Ruhr“ zu sein. So steht es schwarz auf weiß in der Präambel des Integrierten Klimaschutzkonzeptes der Lippestadt (April 2014), einem Zukunftspapier, das höchste Aufmerksamkeit und Priorität aller Dorstener Bürgerinnen und Bürger verdient hätte. Ein wichtiger Standortvorteil, den „Dorsten von der Wohnstadt zur Klimastadt des Ruhrgebiets“, so die Präambel, entwickeln könnte. Eine sehr positive Perspektive unserer Stadt. Aber bisher nur auf dem Papier stehend. Damit dieses beeindruckende Zukunftspapier nicht zu einem Schubladenpapier mutiert, ist eine „breite Identifikation der Dorstener“, noch ein Zitat aus der Präambel, nötig. Der Standortvorteil „Grüne Landschaft“ hat aber auch einen Pferdefuß. Es fehlen in der Lippestadt Arbeitsplätze und zwingt daher viele Arbeitnehmer im PKW zum Pendeln in die Nachbarkommunen. Und schon wird verständlich, dass der motorisierte Verkehr mit seinem immensen Schadstoffausstoß unser größtes Klima-CO2-Problem ist.

Morgen Teil 2: Wer, wann, was? 

 
 

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