Neue Stromtrassen – Wer zieht uns da über den Tisch? (Teil 2)

Bundespolitik

Brauchen wir neue Stromtrassen? Eine spannende Diskussion unter Experten. Wir müssen uns daran beteiligen.

Ein Widerspruch der Bundesnetzagentur

Vor 4 Tagen berichteten wir über einen aufsehenerregenden Beitrag der Energieexpertin des DIW, Prof. Claudia Kemfert in der Wochenzeitung DIE ZEIT. Sie stellt darin die gigantischen Ausbaupläne neuer Stromtrassen in Frage und fordert auf, mehr unabhängigen Verstand, mehr Markt und Wettbewerb …“ zuzulassen. Jochen Homann, seit 2012 Präsident der Bundesnetzagentur widerspricht Claudia Kemfert nun in der gleichen Zeitung, die dazu die Überschrift wählt: „So einfach ist es nicht!“ Wir veröffentlichen auch diesen Beitrag in kurzen Auszügen:

  • Wenn das letzte Atomkraftwerk und auch die Kohleverstromung abgestellt sind, werden neue Stromtrassen benötigt.
  • Die meisten Großkraftwerke produzieren heute in der Nähe von Industriezonen mit hohem Energiebedarf.
  • Erneuerbare Energien werden aber in der Regel und Masse dort erzeugt, wo wenige Verbraucher leben und arbeiten.
  • Es stimmt, dass die Netzbetreiber Monopolisten sind. Sie unterliegen aber der Kontrolle der Bundesnetzagentur.
  • Alle neuen Trassenwünsche werden von unabhängigen Experten überprüft. Politik und Verwaltung müssen den geplanten Investitionen zustimmen.
  • Trotz Speichertechnologie und intelligenter Energienutzung zu bestimmten Zeiten, kann auf den geplanten Netzausbau nicht verzichtet werden.

Jochen Homann kommentiert abschließend: „Frau Kemfert überschätzt das Potenzial der einzelnen Elemente. Ein Verzicht auf die Stromleitungen gefährdet nicht nur die sichere Stromversorgung, sondern auch die Energiewende.“

Eigener Beitrag auf Grundlage des „Kemfert-Widerspruchs“ von Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur in der ZEIT Nr. 35, 22. Aug. 2019

 
 

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