Ohne Frieden ist alles nichts (1)

Gesellschaft

Mahnwache für den Frieden in Dorsten. Es ist hier, vor 40 Jahren, noch fünf vor zwölf.

Dorstener Friedensbewegung setzte in den 80er Jahren viel beachtete Akzente - Eine Erinnerung

 

Heute, an einem Tag im Juni 2022, an die vielen Aktivitäten der Dorstener Friedensbewegung vor fast 40 Jahren zu erinnern, kann ohne den aktuellen Blick auf den schrecklichen, verbrecherischen Angriffskrieg Russlands gegenüber der Ukraine, nicht gewagt werden.

Die Hoffnung aller Menschen nach dem zweiten Weltkrieg, dass dieser mörderische, ebenfalls verbrecherische Krieg Deutschlands gegenüber der ganzen Welt, einen nachhaltigen, dauerhaften Völker verbindenden und friedlichen Lerneffekt auslösen würde, muss nur 80 Jahre später als Trugschluss und Irrglaube bewertet werden.

Diese Zeilen sind mit der Hoffnung verbunden, dass beim Erscheinen des Heimatkalenders im Dezember 2022 das Wort FRIEDEN in der Ukraine, in Europa und darüber hinaus wieder groß geschrieben werden kann.

Die Erinnerung an die Dorstener Friedensbewegung ist aber auch mit der heutigen Erkenntnis des Unterzeichners verbunden, dass der damalige Slogan, „Frieden schaffen ohne Waffen“, neu interpretiert werden muss. Der Blick auf die deprimierende aktuelle Realität zeigt, dass er zwar als gesamtpolitische Zielformulierung, vergleiche die UN-Charta, weiter Bestand hat, aber nur mit Zwischenschritten, samt militärischer Absicherung, erreichbar sein wird. Keiner der Friedensakteure und kein Politiker mit Regierungsverantwortung konnte sich nach 1945 vorstellen, dass eine Atommacht das unterschriebene und somit anerkannte UN-Völkerrecht mit Füßen treten und einem

einzigen autoritären Führer wieder blind in die Katastrophe folgen würde. Mitten in Europa.

Unter der am 24. Oktober 1945 in Kraft getretenen Charta der Vereinten Nationen, finden sich die Unterschriften von 193 Mitgliedsstaaten. Auch die der Sowjetunion, also dem heutigen Russland. Im  Artikel 1, Absatz 1 heißt es:

„Die  Vereinten Nationen beschließen, den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und internationale Streitigkeiten oder Situationen, die zu einem Friedensbruch führen könnten, durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts zu bereinigen oder beizulegen.“

 

Dieser Aufsatz wurde im neuen Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck und der Stadt Dorsten veröffentlicht und wird hier in mehreren Teilen vorgestellt. Autor: Dirk Hartwich

 
 

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