Regierungskoalition: Wenn zwei sich streiten, kann sich der Dritte freuen?

Bundespolitik

Wochenendgedanken aus Rhade

Robert Habeck schwächelt, Christian Lindner stichelt, Volker Wissig bremst. Die drei genannten Minister (und ihre Parteien) haben Olaf Scholz versprochen, zum Wohle des deutschen Volkes mehr Fortschritt zu wagen. Dass Grüne und Freidemokraten bisher ideologische Welten trennten, wussten alle Akteure, als sie 2021 die rot-grün-gelbe Koalition schmiedeten und den sozialdemokratischen Wahlgewinner Olaf Scholz zum Bundeskanzler wählten. Während zu Beginn alles lief, hat der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht nur die Staatsfinanzen durcheinandergebracht. Grüne und FDP versinken offen in prinzipieller Rechthaberei. Als Ruhepol zeichnen sich Olaf Scholz und die SPD aus. Sie verweisen in der Sicherheitspolitik weiter nachdrücklich darauf, dass Deutschland nur in Ab- und mit Zustimmung der Nato-Partner handeln werde. Eine Positionierung, die sich bis heute als richtig erwiesen hat. Es gibt aber auch innenpolitische Handlungsfelder, über die plötzlich, trotz eines gemeinsam verabschiedeten Koalitionsvertrages, auf offener Bühne gestritten wird. Ob Energie- und Verkehrswende, oder Klimaschutz und Schuldenbremse, überall liegen die Tretminen des Koalitionszusammenhalts offen herum. Und die SPD? Kann sie sich darüber freuen, wenn zwei sich streiten? Es wäre für alle hilfreich, wenn der Vorsitzende Lars Klingbeil und der Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich sich nicht nur hinter den Kulissen schlichtend bemerkbar machten, sondern auch mehr öffentlich als bisher das sozialdemokratische Denken vermitteln würden.

 
 

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