Jeder weiß etwas, kaum einer kennt aber die komplexen Zusammenhänge
Diese Internetseite trägt den Zusatz SPD SOZIAL. Der Name ist Programm. Hier werden i. d. R. gesellschaftspolitische Hintergrundinformationen beschrieben, die leicht lesbar und verständlich sein sollen. Sie sollen helfen zu verstehen, was Sozialstaat heißt, warum Sozialleistungen gewährt werden und wie deren Gegner als Nachrichten-Fälscher entlarvt werden. Beginnen wir bei der Grundsicherung. Diese erhalten alle Deutschen, wenn sie von weniger als dem gesetzlich festgeschrieben Existenzminimum leben müssten. Wer weiß denn schon, dass deutlich mehr als ein Viertel aller Anspruchsberechtigten sich aus Scham gar nicht meldet? Der Volksmund will dagegen nur diejenigen kennen, die das System betrügen. Eine ärgerliche, aber keine nennenswerte Zahl. Wer weiß denn schon, dass es mindestens 500 verschiedene Sozialleistungen gibt und dazu passend rund 3000 (!) Paragraphen? Ohne sie wäre eine individuell passende Einzelfall-Unterstützung nicht möglich. Dennoch muss hier eingegriffen werden, um das Gesamtsystem zu retten. Wer weiß denn schon, dass die umstrittene Erweiterung der Mütterrente den in der Grundsicherung befindlichen Frauen gar nicht hilft? Die erwarteten 20 Euro pro Kind werden nämlich sofort mit der Grundsicherung verrechnet. Das soll als Einstieg in eine überfällige Diskussion reichen. Sie muss aber fair geführt werden.
Eigener Bericht auf Grundlage des ZEIT-Artikels „Die Debatte pendelt zwischen Kettensäge und Schnappatmung“ vom 6.11.2025.
Veröffentlicht am 13.11.2025
Das Dorstener Jahrbuch 2026 ist eine Überraschung (1)
Nun liegt das neue Jahrbuch, auch Heimatkalender des Heimatbundes Herrlichkeit Lembeck und Stadt Dorsten genannt, druckfrisch in Buchhandlungen, Geschäften und Sparkassen. Es trägt den Zusatz „fünfundachziger Jahrgang“ und kann tatsächlich auf eine 100jährige Geschichte zurückblicken. Vor einer Woche wurde es im Gemeinschaftshaus Wulfen durch Anke Klapsing-Reich humorvoll werbend präsentiert. Tatsächlich halten die 290 Seiten was die Herausgeber versprechen. Nämlich eine Vielzahl an Geschichten und Geschichte. Diesmal stechen besonders die Beiträge heraus, die aus der Feder von Schülern/Schülerinnen aller Jahrgänge stammen. Flankiert von faszinierenden Fotos und vielen Gedichten. Auch wenn sich die einzelnen Beiträge relativ schnell lesen, sind sie weit entfernt von leichter Kost. Genau diesen Punkt hat Anke Klapsing-Reich bei ihrem Blättern durch die fast 300 Seiten hervorgehoben. Über 30 Autoren, aus allen Stadtteilen, einige dem Grundschulalter noch nicht entwachsen sowie Senioren, die altersmäßig nicht weit entfernt sind, sich mit dem 85sten Jahrgang des Heimatkalenders zu messen, sie alle glänzen damit, Erlebtes und Gehörtes aufgeschrieben zu haben. Das Jahrbuch 2026 ist also ein Lesebuch für alle Dorstener Bürgerinnen und Bürger. Der seit Jahren stabile Preis von 10 Euro ist nun wirklich kein Grund, achtlos "am Buch" vorbeizugehen. Stattdessen es zu erwerben und/oder zu verschenken. In den nächsten Tagen werden hier nach und nach beispielhaft einige Beiträge hervorgehoben, um die Herausgeber, alle ehrenamtlich unterwegs, zu unterstützen.
Ein Rhader blättert im Jahrbuch 2026
Veröffentlicht am 12.11.2025
Bundesregierung scheint von sich selbst nicht überzeugt zu sein
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/SPD/CSU, also die Grundlage für das gemeinsame Regieren, muss in regelmäßigen Abständen im Koalitionsausschuss aufgerufen werden, weil anscheinend jeder das herausliest, was er gerne lesen möchte. Natürlich werden diese Differenzen dann auch vor Publikum ausgetragen. Der Betrachter von außen reibt sich irritiert die Augen. Hatten die Akteure nicht nach der katastrophalen Bundestagswahl unisono getönt: "Wir haben verstanden?" Anscheinend immer noch nicht so richtig. Gestern erklärt z. B. der Umweltminister (SPD) in der ARD, die Wärmepumpe als Zukunftstechnologie wird weiter gefördert. Zeitgleich verspricht der CSU-Vorsitzende im ZDF, das wird so nicht kommen. So wird Vertrauen verspielt. Ein Beispiel von vielen Ungereimtheiten, die uns fast täglich den Glauben an eine erfolgreiche Regierungsarbeit nehmen. „Wer nicht selbst von sich überzeugt ist, kann keine anderen überzeugen“. Eine Binsenweisheit, die in der Koalition, so wie sie sich momentan präsentiert, anscheinend nicht bekannt ist. Das Grummeln an der Basis aller Koalitionsparteien ist inzwischen unüberhörbar.
Nachdenkzeilen aus Rhade
Veröffentlicht am 11.11.2025
Einladung zum 25. Bürger Forum
Heute, 10. Novemmber 19 Uhr, Carola Martius-Haus
Die AGENDA
- Rund-um Update zur Dorfentwicklung Rhade. U.a. eine Nachschau zur Fördermittelvergabe zum zweiten Abschnitt und die weiteren Planungsschritte
- Information über die Entwicklungen im Dorfkern Rhade. Die Stadtverwaltung informiert über die Auswirkungen des sogenannten „Bauturbos“ und die Möglichkeiten, die sich ggf. für Rhade ergeben können.
- Bericht über das Tourismuskonzept der Stadt Dorsten. Hier speziell über die Möglichkeiten für den „Dorstener Norden“.
- Bericht über den personellen Umbruch im Orgateam und den Wunsch nach weiteren Mitstreitern, damit das Format aufrecht gehalten werden kann.
- Informationen zum Bürgerbudget. In diesem Jahr ist das Budget aufgebraucht, aber das Jahr 2026 steht zeitnah für weitere Anträge offen.
Die Veranstaltung wird auch auf Youtube übertragen unter „Bürgerforum Rhade“. https://youtube.com
Heribert Triptrap und Norbert Hörsken, Sprecher des Organisationsteams
Veröffentlicht am 10.11.2025
Stilles Gedenken im Dorstener Jüdischen Museum
Es gibt viele deutsche geschichtsträchtige Ereignisse, die jeweils am 9. November stattfanden. Drei von ihnen sollen kurz erwähnt werden.
- 9.11.1918: Ausrufung der Republik in Deutschland. Friedrich Ebert (SPD) wird Reichskanzler.
- 9.11.1938: Die Nazis machen Jagd auf deutsche Juden und brennen Synagogen und Geschäfte nieder. In der Folge werden mehrere Millionen Menschen durch deutsche Nazis brutal ermordet.
- 9.11.1989: Die von der DDR gebaute Mauer zwischen Deutschland Ost und West fällt. Die Wiedervereinigung Deutschlands wird eingeleitet.
Wir lernen aus der Geschichte. Wirklich? Blicken wir nochmals auf den 9.11.1938. Wer vor den menschenverachtenden Taten der Nazi-Horden in unseren Städten vor 87 Jahren nicht die Augen verschließt, wird alles tun, um ein Wiederholen nicht zuzulassen. So verstehen wir Demokratie. Tatsächlich nimmt der Antisemitismus zu, jüdische Bürger unter uns verspüren wieder Angst, ausgegrenzt und gejagt zu werden. In Deutschland! Das dürfen wir nicht zulassen. Wir Demokraten müssen den neuen Rechten, die zwar jetzt bürgerliche Kleidung tragen, aber weiter glauben die besseren Menschen zu sein, die rote Karte zeigen. Ihnen müssen wir uns argumentativ entgegenstellen. Heute um 11 Uhr besteht die Möglichkeit im kleinen Garten des Dorstener jüdischen Museums an das Unrecht zu denken und den Opfern der Naziherrschaft zu gedenken.
Veröffentlicht am 09.11.2025