Sanierung oder Neubau? - 2 Rathäuser stehen auf dem Prüfstand

Kommunalpolitik

Dorsten und der Kreis Recklinghausen wollen investieren

Dorsten hat ein schönes Rathaus, das sogar unter Denkmalschutz steht. Nach über 60 Jahren und sparsamer Instandhaltung, muss nun in die Tasche gegriffen werden, um aufgetretene Mängel zu beseitigen. Während hier die Stadtspitze den Rat in nichtöffentlichen Gesprächsrunden überzeugen konnte, um eine Sanierung und Erweiterung für 40 Millionen Euro anzustoßen, hat der Kreis RE ein Problem. Hier soll das Gebäude, das nicht einmal 40 Jahre auf dem Buckel hat, abgerissen werden. Ein Neubau, der mindestens 130 Millionen Euro kosten soll, erhitzt den Kreistag und die Bürger. Von 10 kreisangehörigen Städten haben sich mindestens 6 Bürgermeister gegen diese Variante ausgesprochen und eine Sanierung in Teilabschnitten gefordert. Das scheint auch die Öffentlichkeit zu favorisieren. Nicht aber den Kreistag, der mit Mehrheit dem Landrat folgt. Ein Bürgerbegehren soll jetzt Klarheit bringen. Auch wenn die Kreisverwaltung mit formalen Hinweisen, Störfeuer legt, wird es zu einer Abstimmung kommen. Und nicht wenige Kenner erwarten dann einen „Schiffbruch des Landrats“. Noch einmal ein Blick in die Lippestadt: Ob der Ausschluss der Öffentlichkeit sowie der Zeitpunkt und der Umfang der beschlossenen Millioneninvestition richtig gewählt wurden, darf laut hinterfragt werden. Es gibt nämlich andere städtische Gebäude (Schulen), die seit Jahren (!) auf der Sanierungsliste stehen. Kurz: Die Gemengelage in Recklinghausen und Dorsten ist nicht vergleichbar. Dass aber trotz der seit Jahren andauernden Finanzmisere im gesamten Kreis RE am Zeitpunkt X öffentliche Gelder für Großinvestitionen der Rathäuser „locker“ gemacht werden können, erstaunt schon ein wenig.

Ein Kommentar aus Rhade

 
 

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