Sozial denken, sozial handeln - Warum die Sozialdemokratie Zukunft hat

Bundespolitik

Seit 160 Jahren gibt es die SPD. Keine Partei hat eine längere Geschichte. Sie kann auf erfolgreiche Phasen zurückblicken, darf aber bittere nicht ausblenden. Aktuell stellt sie den Bundeskanzler und die größte Fraktion im Bundestag. Auch in einigen Bundesländern sind sie erfolgreich und Regierungspartei. Das Fundament der SPD bilden aber die Ortsvereine. Es waren einmal über 10.000. Tendenz schnell fallend. Was unten wegbricht, bringt zeitverzögert auch das Dach ganz oben in Schieflage. Ist die Sozialdemokratie ein Auslaufmodell? Muss sie sich neu erfinden, um zu überleben? Die Antwort der Basis ist eindeutig. Die SPD hat Zukunft, wenn … Wenn das umgesetzt wird, was als unsozial da unten erkannt und beklagt wird. Umgesetzt werden kann es nur, wenn zuvor Klartext gesprochen wird. Nicht zurückhaltend und defensiv, sondern mitreißend und offensiv. Dann wird allen klar, wer die Bremser einer gerechteren Gesellschaft sind. Dann sind lähmende Koalitionen eher die Ausnahme als die Regel. An einem Beispiel, unserem Bildungssystem, soll hier die seit Jahrzehnten beklagte  Gerechtigkeitslücke aufgezeigt werden. Während in der Grundschule noch nicht zwischen Akademikerkindern und Nicht-Akademikerkindern unterschieden wird, beginnt die Schere der Ungerechtigkeit bereits mit der ersten weiterführenden Schule auseinanderzuklaffen. Am Ende der Schullaufbahn nehmen 78% der Akademikerkinder ein Studium auf. Aus der anderen Gruppe sind es nur 25%! Gerecht geht anders. Und genau hier ist offensives sozialdemokratisches Handeln gefordert. Dann hat die SPD auch Zukunft.

Rhader Zwischenruf auf Grundlage der ZEIT-Information „Ungleich“ vom 4. Juli 2024

 
 

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