SPD-Rhade: Dorsten tut was für Kinder, aber nicht für alle - Die Verwaltungsantwort

Kommunalpolitik

Erste Beigeordnete Nina Laubenthal zeigt sich offen für Rhader Anregungen

Unsere öffentliche Kritik, dass der städtische „Kulturrucksack“ wieder an Rhade vorbei wandert, führte zu einer interessanten Mail-Antwort von Nina Laubenthal, die im Rathaus u. a. auch für die städtische Kultur verantwortlich zeichnet. Wir veröffentlichen den kompletten Text mit eigenen Anmerkungen, die sich anschließend aus einem sehr konstruktiven Telefonat mit dem Unterzeichner ergaben. Die Zustimmung zur Veröffentlichung liegt vor.

Zunächst möchte ich mich gerne für Ihre offenen Worte in der Sache bedanken. Selbstverständlich ist uns weiterhin viel daran gelegen, dem sehr gut nachvollziehbaren Wunsch nach einer besseren Anbindung aller Stadtteile an das Kulturangebot entsprechen zu können.   

Mir ist jedoch auch wichtig, Ihnen darzustellen, dass dies letztlich nicht aus einer Untätigkeit oder gar „Nichtwollen“ der Verwaltung herzuleiten ist. Im letzten Jahr haben erneut Bemühungen des Amtes für Kultur und Weiterbildung stattgefunden, die nördlich gelegenen Stadtteile in das Kulturprogramm miteinzubinden. So wurden bezüglich des Programmes „Kulturrucksack“ mehrere Träger vor Ort angesprochen. Diese verzichteten jedoch auf eine Teilnahme; zum Teil aufgrund der personellen Situation in den jeweiligen Einrichtungen. Darüber hinaus wollte das Amt für Kultur und Weiterbildung zur Spielzeit 2020/21 die alte Tradition wieder aufleben lassen, eines der Stücke im Puppentheater-Abonnement in Rhade zu spielen. Auch hier erhielten wir von den örtlichen Akteuren eine Absage. Die Gründe der jeweiligen Akteure sind jeweils für sich plausibel und nachvollziehbar, führen nur leider in Summe dazu, dass das Kulturprogramm bislang nicht wie anvisiert etabliert werden konnte. Ich versichere Ihnen, dass unsere Mitarbeiter des Amtes für Schule und Weiterbildung weiter engagiert nach Kooperationspartnern vor Ort suchen werden, um dem Ziel ein Stückchen näher zu kommen und hoffe, dass ich mit meinen Erläuterungen für Verständnis werben kann.

Im Bereich der Bibliothek kann ich Ihnen mitteilen, dass es bereits eine Unterstützung der Katholisch öffentlichen Büchereien in Lembeck und Rhade durch die Stadtbibliothek gibt. Im Jahre 2017 wurden hierzu entsprechende Kooperationsverträge geschlossen. Über diesen Weg fließen jährlich ca. 2.500 € in jeden nördlichen Stadtteil. Darüber hinaus gibt es fachliche Unterstützung durch die Leitung der Stadtbibliothek sowie regelmäßige Austausch- und Kooperationsgespräche.

Als wichtigen Baustein für die weitere Ausgestaltung sehe ich auch die Gespräche zur „Integrierten Dorfentwicklung Rhade und Lembeck“. Ich erhoffe mir, hier in Zusammenarbeit mit allen Akteuren vorhandene Probleme aufzeigen und Lösungen finden zu können. Denn die Etablierung wird aus meiner Sicht nur funktionieren, wenn wir „alle an einem Strang ziehen“.

Ich danke Ihnen nochmals für Ihr Engagement und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen

Nina Laubenthal, Erste Beigeordnete 

Unsere abschließenden Anmerkungen: 

 

  • - Es hat inzwischen ein sehr konstruktives Telefonat zwischen Ihnen und mir stattgefunden 
  • - Dass die Verwaltung in Rhade keine Kultur-Kooperationspartner gefunden hat, ist bedauerlich
  • - Es werden verstärkte Anstrengungen unternommen, um auch vor Ort zu einer Verbesserung zu kommen
  • - Städtische Kultur muss besonders auch diejenigen im Blick haben, die „nicht von sich aus kommen, sondern abgeholt werden müssen“
  • - Das wird gelingen, wenn alle Akteure in der Stadt und in den Stadtteilen, mitziehen

Dirk Hartwich

(Hinweis: Die fett gekennzeichneten Passagen im Antwortbrief der Ersten Beigeordneten wurden zur besseren Zielerkennung gegenüber dem Stadtteil Rhade vom Unterzeichner vorgenommen. Dass keine Kooperationspartner in Rhade für die städtische Kinder- und Jugendkultur gefunden werden/wurden, muss auch als dringender Aufruf vor Ort verstanden werden, sich künftig einzubringen.)

 
 

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