USA - Ein Entwicklungsland

Gesundheit

Das Gesundheitssystem ist krank

Obama hat es angepackt, Trump will das Wenige zerstören. Warum eigentlich? In Kürze nur soviel: Finanzinvestoren kaufen sich in Kliniken und Arztpraxen ein, verordnen ihnen einen Sparkurs, halsen ihnen den Großteil der Kaufsumme als Verbindlichkeit auf, kassieren ab und steigen wieder aus. Zurück bleiben Kliniken, die geschlossen werden und Personal, das von den Finanzhaien meistbietend im Land angeboten wird. Natürlich gibt es Krankenversicherungen im Land, die aber die Rechnungen der Ärzte und Krankenhäuser nicht mehr komplett tragen können. Der Ausweg: Die Kranken müssen einen Eigenanteil stemmen, der die breite Bevölkerungsschicht überfordert. Die Folge: Privat vor Staat. Anders ausgedrückt, wer Geld hat, kann sich einen Arztbesuch und Klinikaufenthalt leisten. Wer aber gerade soviel verdient, um zu überleben, kann sich eine Krankenversicherung nicht (mehr) leisten. Die zweite Gruppe macht den Großteil der 330 Millionen Amerikaner aus. Die USA ist im Vergleich aller westlichen Staaten das Land mit der höchsten Rate an vermeidbaren Todesfällen. Eine Branche, die sich in Amerika am kranken System aber gesund stößt, sind die Wall Street-Finanzinvestoren wie Blackstone, dessen Gründer zum Freundeskreis Trump gehört. Sollte Trump noch in diesem Jahr von der politischen Bühne verschwinden, haben er und seine Unterstützer die Präsidentschaft genutzt, um die eigenen Taschen voll zu machen und das „reiche“ Amerika nicht nur im Bereich  Gesundheitsvorsorge zu einem Entwicklungsland herunterzuwirtschaften. Auch bei uns gibt es Tendenzen (FDP), die solidarischen Sozialversicherungen Stück für Stück zu privatisieren. Die SPD setzt dagegen auf eine gerechte Bürgerversicherung, die die gesamte Bevölkerung einschließt. Das absolute Gegenmodell zum Entwicklungsland USA.

Eigener Bericht auf Grundlage eines ausführlichen ZEIT-Artikels mit der Überschrift „Das kranke System“ vom 15. 10 2020

 
 

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