Was haben Kirche und politische Parteien gemeinsam?

Gesellschaft

Überalterung und Mitgliederschwund zwingen zu unpopulären Entscheidungen

Nach einer Zeitungsmeldung wird die katholische Kirche, Diözese Münster, zum 1. Januar 2024 aus 207 Pfarreien 50 sogenannte pastorale Räume schaffen. Eine Umschreibung für die Erkenntnis, personell am Ende zu sein. „Unsere Gemeinden sind überaltert, wir finden nur noch wenige junge Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen, …, und auf eine plötzliche Trendumkehr deutet wenig hin“, so ein Dorstener Pfarrer. Wenn in dem Artikel statt „Katholische Kirche“ SPD stünde, würde das kaum ein Leser bemerken. Eine bittere Wahrheit muss ausgesprochen werden, um vor Selbstbetrug zu schützen. Kirche, Parteien und Vereine leiden unter dem „Liebesentzug“ ihrer Mitglieder. Die Individualisierung unserer Gesellschaft schreitet voran. Das heißt nicht, dass das ehrenamtliche Engagement komplett abgelehnt wird. Im Gegenteil. Für kurzfristige Unterstützung eines Projekts, egal in welchem Bereich, finden sich für eine bestimmte Zeit immer wieder viele Menschen. Aber der treue und kritiklose Kirchgänger oder der sogenannte Parteisoldat sind out. So wie sich die Diözese Münster organisatorisch neu aufstellt, wird sich auch die SPD mit der aufgezeigten Problematik viel intensiver und umfassender als bisher auseinandersetzen müssen. Die SPD-Ortsvereine Rhade, Wulfen und Deuten haben mit ihren Fusionsüberlegungen einen Stein ins Wasser geworfen, der Wellen schlagen wird.

Rhader Gedanken auf Grundlage des Berichtes in der Dorstener Zeitung (25.04.2023) „Bischof entscheidet über Pastorale Räume: Es gibt keine Alternativen“

 
 

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