Wenn Diplomatie zur Selbstverleugnung wird

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Sonntagsgedanken aus Rhade

Der globale Geschäftsverkehr funktioniert nur, wenn Regeln aufgestellt und eingehalten werden. Auch die internationale Politik tickt nach dem gleichen Muster. Was aber, wenn da einer kommt, der alles auf den Kopf stellt? Der alles ablehnt, was ihm nicht passt. Der seine Partner beleidigt, über sie falsche Nachrichten streut, sie erniedrigt, lächerlich macht, und sogar erpresst. Die Rede ist, der Leser hat es längst gemerkt, vom Immobilienmogul, Golfspieler und gleichzeitig amtierenden Präsidenten der USA, Donald Trump. Verwundert reiben wir uns regelmäßig die Augen und fragen uns, warum ihm keiner widerspricht. Und zwar im gleichen Tonfall, klar und direkt. Diplomatie ist die Kunst, mit Charme, Argumenten und dem Aufzeigen einer Win - Win - Situation, seinen Gegenüber zu überzeugen und für sich zu gewinnen. Diese Sprache ist alternativlos auf nationalem und internationalen Parkett. Bis Donald Trump auftrat. Er versteht von alledem nichts. Er versteht nur Klartext. Wann endlich raffen sich unsere Regierenden im Rest der Welt auf, diesem selbstverliebten, egoistischen und lügenden Typen seine Grenzen aufzuzeigen. Je länger er das Gefühl hat, auch noch erfolgreich mit seiner Erpressungspolitik zu sein, je weiter wird er an der Stellschraube Machtmissbrauch drehen. Abgesetzt werden kann er nur in den USA. Wir können aber dabei helfen, wenn wir uns endlich auch sprachlich gegen ihn wehren. Die Unterwürfigkeit, die aus unseren regierungsamtlichen diplomatischen Stellungnahmen immer wieder herauszuhören ist, kommt nicht selten einer Selbstverleugnung gleich.

 
 

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