„Wer an den Dingen seiner Stadt keinen Anteil nimmt, ist nicht ein stiller Bürger, sondern ein schlechter!“

Gesellschaft

Sonntagsgedanken aus Rhade

Vor 2470 Jahren soll Perikles, ein griechischer Philosoph, diese weisen Worte geschrieben haben. Versuchen wir sie aktuell zu interpretieren. Sie fordern auf, uns einzumischen. Einzumischen, wie wir in unserer Stadt leben wollen. Während „damals“, im Mutterland der Demokratie die Verantwortung fürs Ganze demjenigen zufiel, den das Los getroffen hat, wird heute per Stimmzettel gewählt. Die Verantwortung ruht auf mehreren Schultern. Eine positive Weiterentwicklung, die aber auch Gefahren mit sich bringt. Nämlich, dass die so Auserwählten ein unangebrachtes Überlegenheitsgefühl an den Tag legen. Anders ausgedrückt, der Bürger, der an den Dingen seiner Stadt, unserer Stadt, Anteil nimmt, ist immer dann ein guter Bürger, wenn er sich „auf Linie“ bewegt. Auf Linie, die vorgegeben wird. Umgekehrt mutiert er in Augen der „Obrigkeit“ sehr schnell zum schlechten Bürger. Damit das auch Wirkung zeigt, wird hinter der vorgehaltenen Hand auch schon mal falsch Zeugnis geredet. Da hilft es auch nicht, den Begriff Bürgerbeteiligung obenan zu stellen. Halten wir fest: Nur derjenige, der aktiv an den Dingen seiner Stadt Anteil nimmt, ist ein guter Bürger. Der Mitläufer und Abnicker ist es eher nicht.

 
 

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