Wer den Pfennig nicht ehrt …

Finanzen


10 Pfennig heute nur noch als Schmuckstück gefragt

Vor 20 Jahren sagte die D-Mark ade und der Euro kam

Spannend war es schon, als wir 2002 zum ersten Mal das Plastiktütchen mit den neuen Euromünzen in den Händen hielten. Aus 20 D-Mark wurden 10.23 Euro. Eine lange Zeit des täglichen Umrechens begann. War der Euro jetzt doch ein Teuro? Gefühlt ja, statistisch nein. Mit dem Euro kam auch Bewegung in unsere Parteienlandschaft. Die AfD, als Protestpartei gegen das neue Zahlungsmittel gegründet, landete inzwischen am äußersten rechten Rand unserer Gesellschaft. Der Euro dagegen war beständig und stabil. Heute wird kaum noch in D-Mark umgerechnet. Der Euro ist im Portemonnaie und in den Köpfen angekommen. Beim Grenzübertritt innerhalb der Eurozone, muss nicht mehr umständlich die Währung gewechselt werden. Dennoch haben nicht alle EU-Länder den Euro eingeführt. Nur 19 von 27. Dennoch wird er auch in diesen Ländern als zusätzliches Zahlungsmittel gerne angenommen. Der nächste gravierende Wandel steht bereits vor der Tür. Geldscheine und Münzen werden bald der Vergangenheit angehören. Bargeldloses Bezahlen setzt seinen Siegeszug fort. In Deutschland nimmt nur noch die Hälfte der Bevölkerung echtes Geld in die Hand. Tendenz deutlich steigend. Alle die, die um die Jahrtausendwende geboren wurden, können mit der Volksweisheit „wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“, nichts anfangen. Bei ihnen wird auch "der Groschen nicht fallen." Übrigens sind laut Bundesbank noch mehr als 12 Milliarden (!) D-Mark im Umlauf, bzw. liegen versteckt und vergessen in alten Schränken und unter morschen Holzdielen.

Eigener Bericht auf Grundlage der Veröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung „Das D-Mark-Gefühl“, am 11.01.2022

 
 

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