Dorsten: Lob ist hochwillkommen, Kritik aber unerwünscht

Kommunalpolitik

Selbstzufriedenheit führt nicht selten zu Selbstbetrug

Eine Umfrage an der 700 von 70.000 Dorstener Bürgerinnen und Bürgern teilnahmen, also 1%, hat dem Rathaus überwiegend gute Noten beschert. Das kam beim Bürgermeister und der Verwaltung gut an. Das wurde auch tagelang in Pressemitteilungen „verkauft“. Tut ja auch gut. Dem Bürgerlob folgte das Selbstlob. Das wiederum führt nicht selten dazu, den realistischen Blick zu verlieren. Die Folge - eine Form des Selbstbetrugs. Das ist nicht gut. Der Zustand unserer Straßen, wir erweitern, der Zustand unserer Fahrradwege, wurden von den befragten Dorstenern nicht gelobt, sondern kritisiert. Das passte jetzt aber gar nicht. So wurden die Kritiker von oben herab belehrt. Sie müssten erst mal unterscheiden, ob die Stadt, der Kreis, das Land oder gar der Bund zuständig sind. Das kam gar nicht gut an. Mehrere Leserbriefschreiber widersprachen deutlich. Das Zuständigkeitsgerangel geht nämlich vielen auf den Keks. Wir in Rhade haben mehrfach gebeten, gefordert und auch kritisiert, Bürgerhinweise zu dem Straßen- und Radwegezustand  zentral aufzugreifen, weiterzuleiten und selbst zu kontrollieren, ob sich etwas getan hat. Egal wer zuständig ist. Ist doch eigentlich selbstverständlich. Kann man doch im Rathaus einfach mal anerkennen, anstatt auf die kritischen Geister in der eigenen Stadt dünnhäutig mit dem beleidigten Finger zu zeigen.

Ein Zwischenruf aus Rhade

 
 

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