Gelsenkirchen ist nicht überall – aber es rückt näher (Teil 1)

Gesellschaft

Mit krimineller Energie an Kohle kommen - oder wie der Staat ausgetrickst wird  

Gelsenkirchen hat nicht nur den erfolgreichen S04, sondern auch scheinbar unüberwindbare Probleme. Der Strukturwandel hat hier offene Wunden hinterlassen, die nicht heilen wollen und dazu noch „Glücksritter“ der besonderen Art angezogen. Es sind überwiegend Immobilenfirmen mit türkischen Wurzeln, die leerstehende Mehrfamilienhäuser, sogenannte Schrottimmobilen, „für nen Appel und en Ei“ ersteigern und gerne mit osteuropäischen EU-Bürgern belegen. Die Wochenzeitung DIE ZEIT hat in einem aufsehenerregenden Dossier aufgezeigt, wie unser Staat systematisch ausgenommen wird und die einheimische Bevölkerung ans Auswandern denkt. Ist Gelsenkirchen ein Einzelfall? Gibt es in Rhade und Dorsten inzwischen ebenfalls erste Anzeichen für eine nicht mehr zu steuernde Entwicklung? Erste Rückmeldungen auf den ZEIT-Artikel, der mehreren Bürgern der Lippestadt empfohlen wurde, deuten darauf hin. In einer kurzen eigenen Zusammenfassung zeigen wir die Erkenntnisse der Stadt Gelsenkirchen auf und schlagen eine konstruktive, nicht diskriminierende Diskussionsform über die offensichtlichen Lücken unsere Sozialgesetze vor:

Stichwort Schrottimmobilien:

  • Stichwort Schrottimmobilien: Die oben genannten Immobilienfirmen nutzen Zwangsversteigerungen, um z. B. ein Haus legal zu erwerben. Die Sicherheitsleistung (10% des Verkehrswertes) wird gezahlt. Danach wird das heruntergekommene Haus sofort mit „Mietern“ (über)belegt. Wer? Wie viele? Eine Übersicht? Fehlanzeige. Nach 6 Monaten, die Hauskaufsumme wurde nicht überwiesen, erfolgt seitens des Gerichts die nächste Zwangsversteigerung an die nächste „Immobilienfirma“. In diesem halben Jahr wurde aber an Mieten soviel „erwirtschaftet“, dass die geleistete Sicherheitszahlung locker als „verlorene Investition“ abgebucht werden kann. Und dann beginnt mit neuen Akteuren alles wieder von vorn.
  • Stichwort Immobilienfirmen: Die Unternehmer haben ein Geschäftsmodell mit einem Netzwerk aufgebaut, das mit kreativer, auch krimineller Energie, den größtmöglichen finanziellen Erfolg verspricht. Das Firmengeflecht ist undurchschaubar, persönlich haftende Gesellschafter wechseln schneller als unser unbeständiges Sommerwetter. Um reagieren zu können, hat die Stadtverwaltung GE begonnen, eine Übersicht zu erstellen, die einem unlesbaren Schnittmusterbogen ähnelt. Zusätzlich wird sie durch unsere Datenschutzgesetze entscheidend gebremst.
  • Stichwort Mieter: In GE sind es überwiegend Rumänen und Bulgaren, darunter viele Sinti und Roma, die auf der Suche nach einem besseren Leben sicherlich nicht zufällig in Gelsenkirchen stranden und sich in die Hände der „Vermieter und Betreuer“ begeben. Ohne deutsche Sprachkenntnisse, ohne das Wissen über unsere Lebensweise, hausen sie in einer unvorstellbaren Zahl, unter unvorstellbaren hygienischen Verhältnissen, in einer unbekannten Welt. Der Müll wird aus dem Fenster entsorgt, die Miete bar vor Ort eingetrieben, staatliche Leistungen (Kindergeld) mit Hilfe der „Vermieter“ perfekt angefordert und vom gleichen Helfer gnadenlos abkassiert. Wer nicht spurt fliegt. Das heißt, ein Rollkommando entsorgt die Bettstelle aus Matratzen direkt aus dem Fenster. 

Dirk Hartwich (wird morgen fortgestzt mit den Stichworten Kindergeld, Arbeitsverträge, Einheimische) 

Grundlage dieser Zusammenfassung ist ein umfangreicher Bericht der Wochenzeitung DIE ZEIT, Nr. 37, 21. Juli 2016. Der Titel des Dossiers: Der Häuserkampf von Stefan Willeke.

 
 

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