Politische Feiertagsgedanken aus Rhade

Gesellschaft

Es ist ein religiöser Feiertag mit dem seltsamen Namen FRONLEICHNAM, der aus dem Mittelhochdeutschen stammt. Ein wichtiger Feiertag für alle gläubigen Katholiken. Alle anderen nehmen ihn als freien Tag wahr, den man mit einem Brückentag sogar zum Kurzurlaub nutzen kann. Wer versucht, den christlichen Begriff auch mit dem Hunger, den Flüchtlingen, den Kriegen und der schreienden weltweiten Ungerechtigkeit in Verbindung zu bringen, würde aus dem Feiertag einen Gedenk- oder Nachdenktag machen. Aktuell zählen Statistiker 22 militärische Kriege zwischen Ländern und Regionen. Neben den Getöteten, im Sprachgebrauch auch Gefallene genannt, sind es die zur Flucht gedrängten Menschen, die versuchen das nackte Leben, noch so ein selbsterklärender Begriff, zu retten. Ihre Zahl beträgt momentan unglaubliche und unfassbare 14 Millionen (!) Menschen. Die Betonung liegt auf MENSCHEN. Ihnen zu helfen, ist ein Menschenrecht. Dazu verpflichtet haben sich 1948 fast alle Staaten in einem entsprechenden UN-Vertrag. 1951 folgte ergänzend die Genfer Flüchtlingskonvention. Papier ist geduldig. So bitter empfinden das diejenigen, die um Hilfe nachsuchen und von unüberwindbaren Mauern und Zäunen, auch sprachlichen, aufgehalten werden. Die EU verhält sich nicht anders als z. B. die USA, Australien und weitere privilegierte Länder. Versuchen wir heute, dem kirchlichen Feiertag eine ergänzende Bedeutung der Menschlichkeit zukommen zu lassen. Eine gesellschafts- und parteipolitische Pflichtaufgabe.

 
 

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