Nachrichten zum Thema Soziales

Marina Talaga, rechts, hatte die Idee für eine wichtige Spendenaktion Soziales Tue Gutes und sprich darüber

Dorstener Sozialdemokraten spenden und setzen Obdachlosigkeit auf die Tagesordnung

Die Vorurteile gegenüber wohnungslosen Menschen sind in großen Teilen unserer Gesellschaft hart, ablehnend und unversöhnlich. Es sind aber Menschen wie Du und ich, die im Grundgesetz an erster Stelle mit der Zeile, „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“, unsere Aufmerksamkeit und unsere Solidarität verdienen. Marina Talage ist Mitglied der Dorstener SPD-Fraktion. Ihrem Aufruf, mit Lebensmittel- und Geldspenden den Schwächsten in unserer Stadt zu helfen, folgte die Dorstener SPD umgehend. Parallel wird damit auch vermittelt, dem unübersehbaren Problem der Obdachlosigkeit in der Lippestadt und allen Kommunen unseres Landes, endlich mit einem selbsttragenden Hilfs-Konzept zu begegnen. „Housing First“ lautet die Überschrift, die Programm ist. Das Projekt hat in Finnland dafür gesorgt, den Begriff Obdachlosigkeit aus dem Sprachschatz zu verbannen. Inzwischen wird es erfolgreich in vielen deutschen Städten kopiert. In Kurzform: Erst Wohnraum, dann direkte unterstützende Sozialarbeit. Eine Idee, die von der Politik gezielt umgesetzt und von großzügigen Spendern begleitet werden sollte. Marina Talaga und die Dorstener SPD haben mit ihrer Spendenaktion einen Stein ins Wasser geworfen, dessen Wellen sich nicht einfach totlaufen sollten.

Rhader Solidaritätszeilen für eine wichtige Dorstener SPD-Aktion

Veröffentlicht am 16.01.2024

 

Soziales Gesellschaftliche Gegensätze, die nachdenklich machen (müssen)

Hier die Tafel für Menschen, dort ein Pflegeteam fürs Pferd

Vergleiche hinken. Sie sind häufig unpassend, manchmal unfair. Ob der folgende Text in diese Kategorie gehört, darf der Leser entscheiden. Ein großer Bericht im Lokalteil der DZ (30.08.) über eine Tierheilpraktikerin, die mit einer Geschäftsidee das Pferd in den Mittelpunkt ihres Handelns (und Geldverdienens) stellt, fordert zum Nachdenken geradezu heraus. Bedampftes Stroh und Heu im Stall, das Gras dazu eigenhändig angepflanzt, Homöopathie, Physiotherapie, Bachblüten, Akupunktur, dazu ein Team aus Pysiotherapeutin, Osteopathin und Futtermittelberaterin, alles, um dem Pferd Gutes zu tun. Nun der Gegensatz. Regelmäßige Berichte in der Lokalzeitung rücken die TAFEL in den Mittelpunkt. Hier geht es um Menschen, die auf die solidarische Unterstützung der Gesellschaft angewiesen sind, um über die Runden zu kommen. Hier geht es nicht um Bachblüten und Homöopathie, hier geht es um ein menschenwürdiges (Über)Leben. Wie war das noch mal mit Äpfel und Birnen? Ja, das Gegenüberstellen beider Sachverhalte hinkt, soll aber etwas nachdenklich machen. Nachdenklich, ob wir auch bei der Bekämpfung der real existierenden menschlichen Armut in unserem Land und darüberhinaus mehr Energie aufwenden müssen. Was dem Pferd gut tut, wird auch dem menschlichen Wesen gefallen.    

Nachdenkzeilen aus Rhade

Veröffentlicht am 01.09.2023

 

Soziales Dorstener SPD-Fraktion: Teilzeit und Rente vertragen sich nicht

Brief an den SPD-Bundesvorstand auf dem Weg

Zahlen des Bundesarbeitsministeriums stimmen mit den Dorstener Erkenntnissen absolut überein, so die SPD-Stadtratsfraktion, die eine Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss über Frauen-Altersarmut aufgriff, um Änderungen anzuregen. Der Bericht über den Gleichstellungsplan der Lippestadt ist Anlass für die Sozialdemokraten, von einer Teilzeitfalle, insbesondere für Frauen zu sprechen, die mit Eintritt ins Rentenalter zuschnappt. „Wenn 1/3 der Frauen sogar mit 40 Vollzeit-Arbeitsjahren weniger als 1000 Euro Rente netto erhält, muss von bevorstehender Altersarmut gesprochen werden“. Die Forderung der Dorstener SPD-Fraktion:

  • Längere Witwenrenten-AnspruchszeitenVerrechnung mit der eigenen
  • Rente nur im Spitzenverdiener-Segment
  • Verstärkte Anrechnung von Kindererziehung/-betreuung bis zum 14. Lebensjahr

Gespannt warten nicht nur die örtlichen Sozialdemokraten auf die Antwort des SPD-Ministers Hubertus Heil, der bereits viele offene Baustellen der Sozialpolitik erfolgreich zum Abschluss gebracht hat.

Wir berichten weiter.

Veröffentlicht am 20.04.2023

 

Soziales Jeder Mensch verdient eine zweite, eine dritte Chance

Erfolgreiche Sozialarbeit mit langem Atem

Dreißig Menschen hat der von fiftyfifty mitgründete Verein Housing First Düsseldorf e.V. in den letzten fünfzehn Monaten von der Straße in eine eigene Wohnung gebracht. 30, eine nüchterne Zahl, nicht so viele, denken Sie vielleicht, zwei Obdachlose im Monat. Nur: Was uns die Zahlen nicht verraten, sind die Wege, sind die Geschichten dahinter. Sind die Schwierigkeiten, sind die Träume, sind die Ängste jedes einzelnen Menschen hinter einer Zahl. Ein Beispiel: Dirk steht vor mir, die Kapuze eng um den Kopf gezogen. Den Rucksack mit all seinen Habseligkeiten hat er auf dem Rücken. Er verkauft die fiftyfifty in der Düsseldorfer Altstadt. Dirk ist seit Jahren obdachlos, ein stiller Mensch, wortkarg, sein Blick schweift immer umher. Ich frage ihn, ob er nicht in eine Wohnung von uns ziehen möchte. Er will nicht, er hat Angst, dass er eine Geldstrafe nicht gezahlt hat, dass ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt und dann, mit der offiziellen Meldeadresse, ihn die Vergangenheit einholt, vielleicht ein Haftbefehl kommt. Irgendwann kann ich ihn überreden, einen Anwalt zu bevollmächtigen, bei der Staatsanwalt nachzufragen. Das Ergebnis ist, gegen Dirk liegt gar nichts vor. Vor ein paar Wochen war er im WDR in einer Reportage über das Projekt Housing First zu sehen. Dirk erzählt in seiner Wohnung über das Leben auf der Straße, er spricht als hätte er schon zig Mal vor einer Kamera gestanden, ruhig und selbstsicher. Er macht gerade eine Arbeitsmaßnahme im EDV-Bereich. Ich erkenne den Menschen von damals gar nicht wieder. Es sind die Augenblicke, in denen ich mich richtig freue. Dass Menschen sich verändern können, dass man manchmal auch eine dritte Chance im Leben braucht. Dass es gelingt, das Positive, das Gute, das Kreative, das Liebens- und Lebenswerte in einem Menschen hervorzubringen.

Oliver Ongaro, fiftyfifty-Streetworker - Auszug übernommen von fiftyfifty-Straßenzeitung März 2023 - "ZUHAUSE"

 

Veröffentlicht am 09.03.2023

 

Soziales „Ich geh‘ dann mal nach Hause“

Für Menschen auf der Straße wäre das die Lösung aller Probleme

Wer sich die Lebensläufe von Obdachlosen vorurteilsfrei ansieht, erkennt ein fast immer wiederkehrendes Muster. Heute soll aber darauf nicht herumgeritten werden. Heute steht die Lösung im Mittelpunkt. Housing-First lautet das dazugehörige Passwort. Es ist der intelligente Türöffner für die Menschen, die verzweifelt auf der Straße leben und den Glauben an eine Änderung ihrer Lage verloren haben. Nun wird ihnen plötzlich zum Einstieg in ein neues Leben angeboten, eine feste Wohnung zu beziehen, um sich danach der Gesundheit zu widmen, und in der Folge, eine Arbeitsstelle zu suchen. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte ist eingeläutet. In Düsseldorf hat es die Hilfsorganisation fiftyfifty inzwischen geschafft, so 60 Wohnungslose dauerhaft von der Straße zu holen. Die gleichnamige Straßenzeitung lässt in der neuen Dezemberausgabe, drei von den 60 glücklichen Menschen zu Wort kommen. „Nie hätte ich gedacht, dass ich noch mal in meinem Leben eine Wohnung bekommen würde“, lautet die Kernaussage der jetzt Sesshaften. Ein gutes Argument, diesen Housing-First-Ansatz konsequent in unserem Land weiterzuverfolgen. Diese Meinung vertritt auch unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der genannten Zeitung. Die Rhader Sozialdemokraten schließen sich dieser Positionierung ohne Wenn und Aber an. Die absolut lesenswerte Straßenzeitung kann auch digital für unter 40 Euro pro Jahr für 12 Ausgaben gekauft werden. Unsere Empfehlung: Bitte machen und so helfen, damit weitere Obdachlose sagen können: " Ich geh' dann mal nach Hause"! Kontakt über www.fiftyfifty-galerie.de

Veröffentlicht am 24.12.2022

 

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