Gesellschaft Social Media - Fluch oder Segen?

Gedankensplitter Nr. 11 - Friedhelm Fragemann

Bei ihrer Einführung waren die Nutzungsmöglichkeiten der sogenannten Social Media mit sehr hohen Erwartungen verbunden. Sie galten als Beschleuniger einer globalen Kommunikation mit einem großen Potenzial zur Verbesserung und Bereicherung der sozialen Beziehungen infolge der vereinfachten und kurzen Kommunikationswege. Ja, sie galten sogar als Beschleuniger der Demokratisierung im Sinne von gesteigerter Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit.
Weit gefehlt! Die sogenannten sozialen Medien haben sich vor allem zu einem von Algorithmen gesteuerten Manipulationsinstrument entwickelt und führen letzten Endes zu Filterblasen, in denen sich leider immer mehr Menschen bewegen. Die einseitige Information, das ständige Sich-im-Kreis-bewegen innerhalb der jeweiligen Adressatengruppe führt zu einer Verengung von Denkräumen und zu einer Verengung des Diskurskorridors. Auch die zunehmenden anonymen Schmierereien im Netz sind kein Ausweis von Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit. Hier werden Dummheit und Ignoranz kultiviert. Nicht ganz unpassend hat Lady Gaga dies als Toilette des Internets charakterisiert.
Es geht nicht darum, den Nutzern den Spaß zu verderben, aber diese dürfen dem Netz und seinen Möglichkeiten des Missbrauchs nicht schutzlos ausgeliefert sein. Das gilt vor allem für Kinder und Jugendliche.
Die Dominanz der Internetplattformen mit ihrer von Algorithmen gesteuerten Manipulationsmacht hat letzten Endes negative Folgen für die Urteilsfähigkeit der Bürger und gefährdet damit die Demokratie.
Wir brauchen im Grunde einen Algorithmen-TÜV, um die Meinungs- und Manipulationsmacht der TECH-Plattformen zu begrenzen; denn diese sind keineswegs am Gemeinwohl interessiert, sondern folgen ausschließlich dem Profit.

Friedhelm Fragemann, langjähriger Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion regt mit seinen hier veröffentlichten Gedankensplittern an, über gesellschaftspolitische (Fehl)Entwicklungen nachzudenken und ggfs. für Korrekturen einzutreten.

Veröffentlicht am 21.08.2025

 

Kommunalpolitik Wie die Dorstener Sozialdemokratie bei der Kommunalwahl am 14. September punkten will

Ein Wahlprogramm, das zum Mitmachen einlädt (Folge 8)

Der ungewöhnliche Titel springt sofort ins Auge. „Wo das Münsterland den Pott umarmt“. Dazu das passende Bild, das aus einem Comic-Band stammen könnte. Auch der Inhalt weicht erfrischend von gestelzten Parteiprogrammen ab. Eine gute Grundlage der Sozialdemokraten in Dorsten, um mit den Wählerinnen und Wählern ins Gespräch zu kommen. Wir setzen heute unsere Information über das kommunalpolitische Angebot der SPD in Auszügen fort:

…wo Sport gleiche Chancen bietet

Dorstens Sportlandschaft ist bunt und darauf sind wir stolz. Zahlreiche Vereine und Gruppen bereichern das Freizeitangebot in Dorsten. Um den Vereinen bestmögliche Bedingungen zu bieten, fordert die SPD Dorsten, dass eine Fördermittelstelle – anknüpfend an das Ehrenamt-Management – im Rathaus geschaffen wird. Das Fördermittelmanagement soll Vereinen dabei behilflich sein, passende Fördertöpfe zu finden. Wer einen Förderantrag stell, soll dabei bis zur Nachweispflicht kostenfrei Hilfe erhalten. So können bürokratische Hürden für Vereine genommen werden.
Wichtig ist, dass in allen Stadtteilen Menschen dieselben Bedingungen vorfinden. So dürfen die baulichen Zustände einer Sportanlage keine Wettbewerbsnachteile nach sich ziehen. Jeder Stadtteil braucht zum Beispiel eine Sporthalle sowie einen modernen Sportplatz zu dem ein Kunstrasenplatz gehört. Dort, wo bereits moderne Kunstrasenplätze auch dank des bürgerschaftlichen Engagements realisiert werden konnten, muss fortlaufend in die Modernisierung der Anlage investiert werden. Moderne LED-Flutlichtanlagen bieten Einsparpotentiale und sind vergleichsweise umweltfreundlich.
Sportstätten sind wichtige Begegnungsstätten. Die Beispiele Midlicher Kamp und Wittenbrink zeigen, dass durch den Bau bzw. Ausbau von Spielplätzen auf den Anlagen saubere, geschützte Begegnungsräume entstehen können. Die beiden Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass Menschen die Sauberkeit schätzen. Die Orte werden von verschiedenen Generationen aufgesucht. Somit wirken sie auch gegen Vereinsamung. Die Modernisierung der Freizeitflächen im gesamten Stadtgebiet ist ein wichtiger Baustein für das gesellschaftliche Zusammenleben.
Ob Spielplätze für Kinder, Outdoor-Trainingsgeräte oder auch großflächige Schachfelder – Freizeitflächen sorgen für sozialen Frieden und steigern die Lebensqualität. Zudem werten moderne Freizeitflächen Wohnquartiere auf.
Damit jedes Kind in Dorsten die Möglichkeit hat, wohnortnah schwimmen zu lernen, fordert die SPD Dorsten, dass die Vereine und Initiativen, die die Bäder in Wulfen und Lembeck betreiben, finanziell zusätzlich entlastet werden. Der städtische Anteil muss jährlich mindestens um die Inflationsrate erhöht werden.

Wird in Kürze fortgesetzt

Veröffentlicht am 20.08.2025

 

Gesellschaft Wohnen ist ein Menschenrecht

Gastkommentar von Dr. Hans-Udo Schneider

Eine angemessene und bezahlbare Wohnung zu finden, ist für viele Familien ein nahezu unlösbares Problem. Hinzu kommt: Zwanzig Prozent der Kinder sind von Armut betroffen. Und immer mehr Menschen brauchen die Lebensmittel der Tafel, um über die Runden zu kommen.  All das führt zu Abstiegsängsten, Unsicherheit und Isolation. Eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist so kaum möglich.
Studie der Hans-Böckler-Stiftung
Und es sind exakt diese Gründe, die den Aufstieg der AfD erst möglich gemacht haben. Das jedenfalls belegt eine fundierte Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Sie kommt zu der Feststellung, wer die AfD bekämpfen will, muss „ökonomische und gesellschaftliche Krisen“ bekämpfen.
Die Misere auf dem Wohnungsmarkt steht dafür exemplarisch. Besessen vom neoliberalen Wahn privatisierten Bund, Land, Gemeinden, Bahn und Post und viele andere in den Jahren nach 2000 ihre Wohnungsbestände. Das Versprechen, die Mieter sollten keine Nachteile erleiden, erwies sich zumeist als Schall und Rauch. Die privatisierten Wohnungen wurden zum Objekt der Spekulation. Mehr noch, für Gesellschaften, die Kasse machen wollen, sind Instandhaltung, Sanierung, Betreuung der Mieter lästige Kosten. Auf der anderen Seite stehen steigende Mieten und Nebenkosten und immer weniger Sozialwohnungen. Staat und Gesellschaft haben versagt und einen wichtigen Teil der Bevölkerung abgehängt. Ein Umsteuern ist notwendiger denn je. Das gilt auch für Dorsten.

Notwendige „Bausteine“ für eine Kehrtwende:

  • Die Dorstener Wohnungsgesellschaft muss sich viel stärker auf dem heimischen Wohnungsmarkt engagieren.
  • Kommunale Grundstücke sollten vorwiegend dem Sozialen Wohnungsbau vorbehalten bleiben
  • Genossenschaftliches Bauen muss gefördert werden
  • Der Aufbau einer Wohnungstauschbörse ist ein Instrument zur passgenauen Wohnungsvermittlung
  • Die privaten Wohnungsgesellschaften sind durch die öffentliche Hand in die Pflicht zu nehmen (Sanierung, Gestaltung und Pflege des halböffentlichen Bereichs, umweltfreundliche Energieversorgung).
    Nur so kann Vertrauen zurückgewonnen werden. Die Gemeinschaft der Demokraten erweist sich nämlich zu allererst in auskömmlichen Löhnen und bezahlbarem Wohnraum für alle. Würde auch hierfür gemeinsam demonstriert, dann wären Aktionen gegen rechtsextreme Populisten auf dem Marktplatz noch effektiver und glaubwürdiger.

Veröffentlicht am 19.08.2025

 

Bundespolitik Wer traut sich, Klartext zu reden?

Europäische Politiker und Parteien sitzen in der Abhängigkeitsfalle

Es ist kaum zu ertragen. Der amerikanische Präsident ist unberechenbar. Ihm zu vertrauen, heißt auf Sand zu bauen. Lassen wir einmal die wirtschaftlichen Aspekte beiseite und konzentrieren uns auf unser Verteidigungsbündnis - die Nato. 32 Mitgliedsstaaten haben sich vertraglich verpflichtet, im Falle eines militärischen Angriffs, einander beizustehen. Die Vereinigten Staaten von Amerika verfügen über die stärksten Streitkräfte und haben daraus ihre Nato-Führungsrolle abgeleitet. Alle Partnerländer haben das akzeptiert - und sich entsprechend eingerichtet. Plötzlich erkennen sie, dass der gemeinsame Nato-Vertrag durch eigenwillige Interpretation der USA, sprich des aktuellen Präsidenten, droht, wertlos zu werden. Plötzlich wird ihnen bewusst, in der Abhängigkeitsfalle gelandet zu sein. Trotz aller diplomatischen Verrenkungen, trotz des Versprechens, selbst gigantisch aufzurüsten, trotz ständiger unterwürfiger Schleimerei, werden wir uns, Deutschland und gleichdenkende europäische Länder, von den USA freischwimmen müssen. Wer traut sich endlich das auszusprechen, was „alle“ denken? „Wer sich momentan auf die USA verlässt, ist verlassen.“ Also akzeptieren wir diese bittere Erkenntnis und reduzieren Stück für Stück die entstandene Abhängigkeit, die uns droht zu strangulieren. Um die daraus resultierenden Verwerfungen, auch wirtschaftlich zu überwinden, muss Klartext gesprochen werden. Wann und von wem werden wir aus der CDU/SPD/CSU-Koalition Entsprechendes hören? Aussitzen ist die falsche Strategie.   

Rhader Gedanken zur Außenpolitik

Veröffentlicht am 18.08.2025

 

Allgemein Rhade: Ich hatte einen Traum …

Bildbeschreibung:
USA. Washington. Pressekonferenz des amerikanischen Präsidenten mit einem ausländischen Staatsgast. Im Mittelpunkt, auf getrennten Sesseln sitzend, Donald Trump und sein Besucher. Auf dem Sofa, links vor ihnen sitzen wie Schaufensterpuppen der US-Vice-Präsident, der US-Verteidigungsminister und der US-Außenminister. Ihnen gegenüber, fast nie von den TV-Kameras erfasst, die Begleiter des Gastes. Im Hintergrund hochrangiges Personal, das dem sprechenden US-Präsidenten, er spricht fast ohne Unterbrechung, durch ständiges Nicken des Kopfes, Zustimmung signalisiert. Vor ihnen Kameras und ausgesuchte Journalisten.

Der Ablauf:
Donald Trump verliert nach kurzer Zeit den inhaltlichen Faden. Er stellt, wie immer Thesen auf, die mit der Realität nichts zu tun haben. Dann wendet er sich seinem Gast zu und pöbelt ohne Punkt und Komma über dessen falsche Politik, die nur den einen Zweck verfolgt, den USA zu schaden. Der so Vorgeführte zeigt keinerlei Regung, wartet geduldig, bis der Gastgeber großmütig erlaubt, zu antworten.

Die Überraschung:
Das kurze Statement wird souverän vorgetragen. „Herr Präsident, sie spinnen. Sie erzählen Tünkram. Sie mögen ein erfolgreicher Immobilienmogul sein, als Leader eines Landes fehlt ihnen alles. Sie müssen begreifen, dass Erpressungen nicht zur diplomatischen Ausbildung gehören. Sie werden erleben, dass ihnen ab heute auch andere Personen widersprechen. Ich bedanke mich, dass ich ihnen das vor den Augen und Ohren der Weltöffentlichkeit sagen konnte.“

Der Schluss:
Der ausländische Gast erhebt sich und verlässt vor dem fassungslosen und erstmals sprachlosen  US-Präsidenten den Presseraum. Ich wache schweißgebadet auf und erkenne, leider nur geträumt zu haben.

Veröffentlicht am 16.08.2025

 

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SPD Sozial

„Wahre Weisheit besteht darin, dass wir uns nicht von der Natur abgrenzen, sondern unser Verhalten nach ihren Grenzen und ihrem Vorbild gestalten.“

Lucius Annaeus Seneca (Römischer Philosoph, Naturforscher und Politiker, 1 - 65 n. Chr.)

 

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