Kommunalpolitik Rhader Jahresrückblick August/September 2025

Dorsten und seine Schattenseiten

Wulfen-Barkenberg ist eine Musterstadt. Noch immer besuchen Architekturstudenten aus aller Welt den Dorstener Stadtteil, um zu lernen. Nicht nur Wohnungsbau, Verkehrssystem und das Kleinklimakonzept sind aufeinander abgestimmt, also vorbildlich für modernen Städtebau. Wer aber genauer hinsieht, erkennt auch, dass Planung und Umsetzung allein nicht ausreichen, um dauerhaft vor den Augen der Öffentlichkeit zu bestehen. Dann nämlich, wenn die Weiterentwicklung vernachlässigt wird. Wenn z. B. Sozialwohnungen an Gesellschaften verkauft werden, die mit dem Begriff SOZIAL nichts anfangen können. Wenn Mieter über Schimmel in den Wohnräumen klagen. Wenn das Wohnumfeld verkommt und Ratten über den Weg laufen. Wenn Klagen nicht gehört werden, aber die Mieten weiter steigen. Wenn also das Leben in der „Musterstadt“ zur Belastung wird. (…)

Rhader Sozialdemokraten werben wieder mit gedruckter Stadtteilzeitung

Wer unsere demokratischen Strukturen stärken will, muss alle Bürgerinnen und Bürger möglichst kontinuierlich erreichen. Parallel zum Wachsen der elektronischen Medien verlieren Printmedien entsprechende Marktanteile. Die betroffenen Zeitungsverlage reagieren mit einem Parallelangebot, der sogenannten E-Zeitung. Genauso versuchen es die demokratischen Parteien, um weiter gehört zu werden. (…) Das auf Papier gedruckte Wort scheint aus der Zeit gefallen. Die Rhader Sozialdemokraten steuern dagegen und knüpfen aktuell an die guten Erfahrungen mit ihrer Stadtteilzeitung „SPD-Nachrichten für Rhade“ an, indem sie eine Sonderausgabe zur Kommunalwahl am 14. September produziert und gedruckt haben. Sie wird in diesen Tagen an alle Rhader Haushalte verteilt. „So erreichen wir, neben Hausbesuchen und Informationsständen, alle ca. 5600 Rhader Bürgerinnen und Bürger“, so Achim Schrecklein und Lothar Danielowski, die als Herausgeber der auf Hochglanzpapier gedruckten Zeitung zeichnen. (…)

Veröffentlicht am 29.12.2025

 

Gesundheit Rhader Jahresrückblick - Juli 2025 (7)

Reaktion auf Krankenhaus-Nachfrage - Bürgermeister sieht kein Informationsdefizit 

Der Bitte, den Bericht vom 7. Juni auf dieser Internetseite, „Krankenhaus Dorsten: Geheimnisvolle Stille nach Proteststurm“, zu kommentieren, kam Tobias Stockhoff, Dorstener Bürgermeister, umgehend nach. Er verweist u. a. auf mehrere persönliche öffentliche Stellungnahmen und Diskussionen im Stadtrat. Ein Informationsdefizit sieht er daher nicht, auch weil die angestoßenen Nachprüfungen zur Sicherung des Krankenhauses mit den vorhandenen Abteilungen im Zeitplan liegen. (...) Die Besorgnis der Öffentlichkeit, künftig nur noch eine klinische „Schmalspur-Versorgung“ in der Lippestadt vorzufinden, ist wegen des laufenden Verfahrens aber noch nicht ausgeräumt. Die Stellungnahme des Bürgermeisters (Auszug):
„Bei dem s. g. Regionalen Planungsverfahren handelt es sich nicht um ein parlamentarisches Verfahren, welches in einer Debatte in öffentlicher Sitzung durchgeführt und am Ende per Mehrheitsentscheidung zum Abschluss gebracht wird. … Dieses Verfahren wird nun mit Hilfe von rechtlichen Vorgaben Schritt für Schritt durchlaufen. Dazu werden Stellungnahmen der Krankenhausträger, der Krankenkassen als Kostenträger sowie von Verwaltungen (z. B. Kreisverwaltungen) angefordert. Stadtverwaltung und Krankenhausgeschäftsführung stehen dabei im regelmäßigen Austausch.“ 
Das schließt aber kritische Nachfragen aus der Bürgerschaft nicht aus, so die Bewertung von außen. Schließlich hat der öffentliche  Protest gegen das geplante Schließen von 2 Krankenhaus-Fachabteilungen die Position der Klinik, der Verwaltung und des Stadtrates konstruktiv begleitet und für neue Dynamik gesorgt. (...)

Nachsatz am 28.12.2025: Noch immer keine öffentliche Stellungnahme - 6 Monate später!

Veröffentlicht am 28.12.2025

 

Finanzen Rhader Jahresrückblick 2025 - Juni (6)

Milliardeninvestitionen mit Nebenwirkungen -Ausgabenexplosion geht einher mit gewaltigem (Steuern)Einnahmeverlust

Die Idee ist nicht neu. Steuerentlastungen werden das Investitionsklima steigern und die Verbraucher zum Geldausgeben motivieren. In der Folge wachsen Umsatz und Beschäftigung und mit Zeitverzug auch die Steuereinnahmen. So die Theorie der CDU/SPD/CSU-Bundesregierung. Um aber die milliardenschwere Anschubfinanzierung zu stemmen, sollen, neben dem Bund, auch die 16 Bundesländer einen entsprechenden Anteil leisten. Denen steht aber jetzt schon das Wasser bis zum Hals. Die Verschuldungsrate der Länder bewegt sich nahe der verfassungsgemäßen Vorgabe. Dennoch signalisieren sie Einverständnis zur Regierungsinitiative, wollen aber keine eigenen Finanzmittel bereitstellen. „Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen“, so ihre Kommentare. Und die Kommunen sind bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls nicht auf Rosen gebettet, sondern schlagen sich mit Schulden, maroden Straßen, Integrationsverpflichtungen und renovierungsbedürftigen Schulen herum. Dorsten kann ein Lied von absoluter finanzieller Überforderung singen. Seit Jahrzehnten! (...) Jeder Euro, der z. B. in der Lippestadt verpflichtend zusätzlich bereitgestellt werden muss, stellt geplante lokale Vorhaben in Frage. Das Wissen darüber gehört zur Wahrheit des gut gemeinten Finanzboosters der Bundesregierung dazu

Veröffentlicht am 27.12.2025

 

Gesellschaft Auf der Sonnenseite - eine selbstkritische Betrachtung

Bevor wir es an Sylvester richtig krachen lassen, um das neue Jahr zu begrüßen, „zwingen“ uns die Weihnachtstage nachzudenken. Nachzudenken, warum wir, hier schließe ich einfach mal alle Leser dieser Internetseite mit ein, auf der Sonnenseite des Lebens stehen, und die Mehrzahl der Menschen auf dieser Erde nicht. Hier Überfluss, dort Mangel. Hier soziale Sicherheit, dort Elend. Hier Lebenserwartung um 80, dort hohe Kindersterblichkeit. Hier Frieden, dort Hass, Vertreibung und Krieg. Diese Aufzählungen, die „endlos“ fortgeführt werden könnten, sollen heute ausreichen, um unsere Lage gerechter als bisher einzuschätzen. MEINE Antwort des Nachdenkens lautet: Trotz aller bekannten Fehlentwicklungen geht es uns gut. Also ein Grund, aktiv an der Beseitigung der weltweiten Ungerechtigkeiten mitzuwirken. MEINE Empfehlung lautet, über den Tellerrand zu schauen. Nachrichten nicht nur zu konsumieren, sondern sie auch zu hinterfragen. Politik nicht nur als „schmutziges“Geschäft zu bewerten, sondern Politiker bei ihrer Arbeit aktiv oder indirekt zu begleiten. Der Kennedy-Satz, „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, frage dich, was du für dein Land tun kannst“, muss auch für uns gelten. Und wenn wir es darüberhinaus schaffen, nicht nur UNSER Land unvoreingenommen zu sehen, sondern alle 200 Länder dieser Welt, dann wird aus unserem selbstkritischen Nachdenken zu Weihnachten, etwas nachhaltiges Gerechteres wachsen. Friedliche Weihnachten.

Dirk Hartwich

Veröffentlicht am 24.12.2025

 

Gesellschaft Fundsache mit Überraschung

Ein gängiges Sprichwort vermittelt, dass sich auf Dauer Ehrlichkeit auf allen Ebenen der Gesellschaft auszahlt. Ulrich Wickert, Journalist, hat dagegen einen Bestseller mit dem Titel „Der Ehrliche ist der Dumme“ geschrieben. Was zählt denn nun? Bei der Antwort hilft mir ein besonderes Erlebnis. In Braunschweig habe ich meine Geldbörse verloren. Inhalt: Personalausweis, Führerschein, Bankkarten und weitere wichtige Dokumente. Hinzu kommt, dass sich an diesem Tag, ganz gegen meine Gewohnheit, auch eine größer Summe Bargeld im Inneren des Portemonnaies  befand. Panik nach dem Erkennen des Verlusts. Suchen auch an Stellen, die eigentlich niemals als Verlustort in Frage kommen. Erfolglos. Das Sperren der Bankkarten gelingt per Handy, erfordert aber Geduld und einen einigermaßen klaren Kopf. Eine Frage bei der Polizei, ob dort mein Personalausweis als verloren gemeldet werden sollte, wird abschlägig beantwortet. „Wurde ja nicht geklaut!“ Hmm! Natürlich passiert so etwas immer an Wochenenden. Der erste Anruf beim Fundbüro in der Fremde ist negativ. Die Dorstener Verwaltung empfiehlt, 14 Tage zu warten bis neue Papiere angefordert werden sollten. Die Wartezeit wird „Tag und Nacht“ genutzt, um zu rekapitulieren, warum mir das passieren konnte. Dann, kurz vor Ablauf der Wartezeit, ein erneuter Anruf beim Braunschweiger Fundbüro. Ich kann meinen Ohren kaum trauen. Meine Geldbörse wurde tatsächlich mit Inhalt, auch Bargeld, abgegeben. Mein spontanes Angebot, dem Finder/der Finderin etwas Gutes tun zu wollen, wird mit dem Hinweis beantwortet: „Nicht gewünscht.“ Hmm! Direkte Kontaktaufnahme verbietet der Datenschutz. Verstehe ich nicht, muss es aber akzeptieren. Ich bitte um direkte Zusendung meines Portemonnaies. „Geht nur über ihr Fundbüro in Dorsten“. Ok, verstehe ich auch nicht so ganz, aber die Freude, dass es noch ehrliche Menschen gibt, überwiegt. Nun, nachdem ich tatsächlich meine alte Geldbörse wieder habe, stelle ich fest, dass der mögliche "Finderlohn" sehr großzügig direkt entnommen wurde, bevor das Portemonnaie anonym im Briefkasten der Polizei abgelegt wurde. Nun mache ich mir keine Gedanken mehr, ob und wieviel ich hätte spenden wollen. Ich stelle mir einfach vor, dass der oder die Finderin in Not war und sich über das "Zufallsgeschenk" richtig gefreut hat. Fröhliche Weihnachten.
Dirk Hartwich

Veröffentlicht am 23.12.2025

 

RSS-Nachrichtenticker

RSS-Nachrichtenticker, Adresse und Infos.

 

WebsoziCMS 3.9.9 - 006169273 -

SPD Sozial

„Jeder soll von da,
wo er ist,
einen Schritt näher kommen“

Navid Kermani, Schriftsteller aus Köln,
hochdekoriert, u. a. mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels

 

 

Counter

Besucher:6169274
Heute:42
Online:11