Kommunalpolitik Drei Fragen an Dirk Groß, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion Dorsten

Frage: Viele neue Gesichter im Stadtrat. Sind auch bereits neue Erkenntnisse sichtbar?
Dirk Groß: Die neue AFD-Fraktion beginnt ihr wahres Gesicht zu zeigen. Bei der Beauftragung für das städtische Kulturprogramm im Rat hat sie die angebliche Einseitigkeit der Altparteien bei Rechts- und Linksextremismus ins Gespräch gebracht. Wer sich die Kulturprogramme der letzten Jahre ansieht, findet dergleichen nicht mal ansatzweise. Aber man will ja die demokratischen Kräfte mit Falschbehauptungen zerstören, die CDU z. B. "pulverisieren". Ich bin gespannt, ob sie derartige Verleumdungen sogar bei der Schaffung von Streuobstwiesen anbringen wird. Ihr ist alles zuzutrauen.
Frage: Wird die SPD mit ihren 7 Fraktionsmitgliedern eigene Zeichen setzen können? Wenn ja, in welche Richtung?
Dirk Groß: Mit 7 von 44 Mitgliedern im Rat ist eine angemessene Oppositionsrolle gefragt. Keine Fundamentalopposition, gleichwohl kritisches Hinterfragen. Kein bloßes Ablehnen und bei Bedarf Gegenvorschläge. Bei einer absoluten Ratsmehrheit der CDU gilt aber auch, dass der Gestaltungseinfluss nicht in der eigenen Hand liegt, auch wenn man noch so gute Argumente hat.
Frage: Seit Jahren, nein seit Jahrzehnten klagt Dorsten über zu viele Pflicht-Ausgaben und parallel über zu wenig Einnahmen. Mal heißt es, wir sind über den Berg, dann folgt prompt die Hiobsbotschaft, ohne Zuschüsse vom Land und Bund werden wir nicht „überleben“. Wo stehen wir wirklich?
Dirk Groß: Über den Berg hieß nur, dass das Defizit so klein war, so dass der Kreis als Aufsichtsbehörde grünes Licht geben konnte. Die nicht wirklich gedeckte kommunale Finanzierung von Bundes- und Landesaufgaben hat sich nicht geändert.

Veröffentlicht am 27.11.2025

 

Allgemein Für Sie gelesen: Dorstener Jahrbuch 2026 - Teil 4 und Schluss

Zwei weitere Beispiele zum Kennenlernen

Das Buch verfügt über 290 Seiten und motiviert die Leser, Dorsten mal ganz anders kennenzulernen. Heute wollen wir die Werbung für  dieses außergewöhnliches Buch abschließen. Das Jahrbuch 2026, im Untertitel weiter traditionell Heimatkalender genannt, überrascht mit seiner Vielfalt. Mit zwei weiteren besonderen Beiträgen möchten wir Ihr Interesse wecken:

  • Wer mit offenen Augen durch unsere Stadt geht, stößt hier und da auf aufwändig gestaltete Informationstafeln, die die Geschichte des jeweiligen Standorts lebendig werden lassen. Ob in Rhade an der Kirche oder in Dorsten vor dem Amtsgericht. In einer beeindruckenden Initiative haben der Verein für Orts-und Heimatkunde, der Lions-Club, die Stadt Dorsten und viele Sponsoren bereits 50 Geschichtsstationen, so der offizielle Begriff, in unserer Stadt aufgebaut. Nummer 49 stellt die Geschichte der Agatha-Schule vor. 400 begeisterte Kinder nahmen an der Enthüllung der Info-Tafel teil. Klaudia Heisig-Ulbrich nimmt die Leser mit, 130 Jahre Schulgeschichte Revue passieren zu lassen.
  • Ins Auge fallen den Lesern neben den Texten und vielen Farbfotos die Gedichte. Überwiegend ergänzen sie passend den zuvor gelesenen Text. Ein Beispiel von 45 (!) im neuen Jahrbuch von Heinz Schneemann:
    Es war einst ein Jüngling in Rhade,
    der trieb es so gerne im Bade:
    Mit Schnorchel und Flossen
    hat er es genossen,
    die Schiffchen zu entern. Wie fade!

Veröffentlicht am 26.11.2025

 

Bundespolitik „Logik des Kanzlers erschließt sich uns nicht“  

Gastkommentar von Dr. Hans-Udo Schneider

So lautet die Kritik des hiesigen Bundestagsabgeordneten Niklas Kappe im Verein mit Junger Union und anderen Unionsabgeordneten. Wer nun aber annimmt, die Abgeordneten würden nun selbst einen Beitrag zur Stärkung des gesetzlichen Rentensystems leisten, der sucht vergeblich. Richtig ist, die Alterspyramide steht auf dem Kopf. Das heißt, die Zahl der Rentner im Verhältnis zur Zahl der Einzahler wird sich weiter erhöhen, da die Gesellschaft älter wird. Daraus aber abzuleiten, das Rentenniveau weiter abzusenken und sich so zum Anwalt der jungen Menschen zu machen, löst die aufgezeigte Problematik nicht. Sie untergräbt vielmehr Vertrauen in das gesetzliche Rentensystem, (vielleicht ist das ja auch gewollt?),weckt falsche Hoffnungen, vor allem aber diskriminiert es die Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben und mit Recht auf ein sorgenfreies Leben im Alter hoffen.
Worum geht es? Im Sozialstaat Bundesrepublik Deutschland sollte es selbstverständlich sein, dass alle gesellschaftlichen Gruppen am Produktivitätsfortschritt teilhaben. Dass dies schon lange nicht mehr gilt, zeigt sich seit der neoliberalen Wende (zu Beginn des Jahrhunderts) an der Wohnungsnot, an steigenden Obdachlosenzahlen und der besonders beschämenden Tatsache, dass jedes 5./6. Kinde in unserem Land in Armut aufwächst. Jetzt geraten die Rentnerinnen und Rentner ins Visier. Die Diskussion in Teilen der Union verkennt, dass das Rentenniveau in den letzten Jahrzehnten bereits mehrfach gesenkt wurde.
Notwendig ist deshalb die grundlegende Reform des Rentensystems. Darüber hat sich die Koalition verständigt. Und dazu zählen die Stärkung der gesetzlichen Rente, die Einführung einer verpflichtenden Betriebsrente, die Forderung, dass Selbständige, Beamte, Abgeordnete endlich auch in die Rentenkassen einzahlen und nicht zuletzt gut bezahlte Arbeitsplätze.

Dr. Hans-Udo Schneider, Sozialpfarrer i.R.

Veröffentlicht am 25.11.2025

 

Gesellschaft Oxfam: Die Reichen werden immer reicher

Internationale Forderung, Superreiche zu besteuern, wird lauter

Es ist eine Entwicklung, die sich weltweit ausbreitet: Persönlicher Reichtum, wie auch immer erworben, wächst anscheinend unaufhaltsam. Parallel steigt weltweit auch die Anzahl der materiell Abgehängten. Ein logischer Zusammenhang. Politische Parteien, die diese Entwicklung als ungerecht geißeln, sind häufig mit ihrem Parteinamen, in dem sich der Begriff SOZIAL findet, zu identifizieren. Erstaunlicherweise verlieren sie fast weltweit an Wählerzustimmung. Das wiederum ermuntert die wirklich kleine Gruppe der Superreichen, ihre finanzielle Macht auch politisch einzusetzen. Erst, indem sie Parteien kapern, dann Wahlsiege kaufen, in der Folge freie Medienunternehmen matt setzen, Richterstellen mit Gefolgsleuten besetzen, die Demokratie abbauen. Zu erkennen nicht nur in den USA sondern auch in Europa. Oxfam, der hoch angesehene internationale Verbund von Hilfs- und Entwicklungsorganisationen hat das Treffen der sogenannten G20-Staaten in Südafrika genutzt, um die zuvor genannte Entwicklung mit Zahlen zu untermauern:

  • Das Vermögen der Milliardäre in den G20-Staaten ist im vergangenen Jahr um 2,2 Billionen Dollar gewachsen
  • Steigerung 16,5% !
  • Damit könnten 3,8 Milliarden Menschen aus der Armut befreit werden

Oxfam fordert von den G20: Bildung eines internationalen Gremiums, um die Ungleichheit abzubauen und die Besteuerung der Superreichen voranzutreiben. SPD-SOZIAL aus Rhade schließt sich der Oxfam-Forderung an.

Quelle: RN, 21.11.2025

Veröffentlicht am 24.11.2025

 

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„Es kommt nicht darauf an, die Zukunft
vorauszusagen,
sondern darauf,
auf die Zukunft vorbereitet zu sein“.

Perikles, aus Athen stammender Politiker und Feldherr vor 2500 Jahren

 

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