Der Dorstener Marktplatz wird gerne auch als gute Stube der Lippestadt bezeichnet. Könnte er aus seiner Geschichte erzählen, würden u. a. Aufmärsche, Feste, Kundgebungen, Verkaufsstände und Treffen unter Freunden dazugehören. Das Gesicht des Marktplatzes änderte sich im Laufe der Zeit nur unwesentlichen . Zwei Brunnen, jeweils an den Kopfenden, gelten einerseits als Blickfang, haben zum anderen aber viel über die 775jährige Geschichte zu berichten. Der eine Brunnen, von der Ehrenbürgerin Tisa von der Schulenburg, auch als Schwester Paula ein Begriff, entworfen und gestaltet hat eine besondere Bedeutung für Dorsten. Gespendet und der Stadt geschenkt hat ihn die Kreissparkasse Recklinghausen, heute Sparkasse Vest. Jahrzehntelang sprudelte er vor der alten Stadtwaage. An seinen Reliefs war die Geschichte der Stadt abzulesen. Dann kamen mächtige und einflussreiche Eventmanager, für die der Markplatz nie groß genug sein kann, um mit Veranstaltungen Kasse zu machen. Das ist überhaupt nicht zu kritisieren, wenn auf das „gewachsene“ Umfeld Rücksicht genommen wird. Als die Innenstadt mit Marktplatz neu gepflastert wurde, stand aber plötzlich die Forderung im Raum, den Brunnen vom Marktplatz zu verbannen. Obwohl es einen Empörungsaufschrei von Teilen geschichtsbewusster Bürgerinnen und Bürger gab, setzte sich die Gruppe durch, die heute den gesamten Marktplatz mit riesigen Zelten wochenlang zustellt. Der Brunnen wurde zwar vor der „Verschrottung“ gerettet, saniert, aber auf den Hinterhof des Marktplatzes verbannt. Dort plätschert er still und überwiegend unbeachtet vor sich hin. Und wenn der Marktplatz mit Zelten komplett zugestellt wird, mutiert Schwester Paulas Geschichtsbrunnen zur Abstellkammer für Müllbehälter. Siehe Foto vom 5. November 2025. Ihre Kunst hat mehr Respekt verdient.
Rhader Gedanken über das "Dorstener Wohnzimmer"
Veröffentlicht am 07.11.2025
„Suchet der Stadt Bestes“
Nun sind sie im Amt. 44 Ratsmitglieder, plus Bürgermeister, also 45 Dorstener, die unsere Stadt positiv weiterentwickeln wollen. Wollen und müssen! Sie werden in mehreren Ausschüssen über Vorgaben der Verwaltung und eigene Ideen beraten. Die Bürger, die sie in dieses Ehrenamt auf Zeit gewählt haben, haben berechtigte Erwartungen, dass die Beschlüsse allen Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen. Einige Gedanken im Vorfeld:
- Schule/Weiterbildung: Bessere Kooperation aller Schulformen untereinander mit Vernetzung der VHS
- Stadtmarketing/Kultur/Tourismus: Angebote auf alle Stadtteile ausweiten. Schwerpunktwerbung für bisher nicht erreichte Bevölkerungsschichten
- Bauen: Bezahlbaren Wohnraum schaffen. Kein Baugebiet ohne sozial geförderte Wohnungen
- Jugendhilfe: Ausweitung der präventiven Beratung in Schulen und Jugendhäusern
- Sozial: Bundes- und Landesvorgaben durch eigene Programme ergänzen.
- Sport: Sportförderung ist praktizierte Sozialarbeit. Unterstützung aller Vereine durch Fachberatung
- Wirtschaft: Pflege der vorhandenen Unternehmen, Förderung neuer Firmengründungen. Tourismus/Übernachtungen flächendeckend neu denken
- Umwelt/Planung: Kein Bauvorhaben ohne Photovoltaik. Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen. Fuß-, Rad- und Schulwege als Schwerpunkt-Projekt behandeln
Klar ist, dass kein Ausschuss losgelöst von anderen kreativ gestalten kann. Ohne ein Gesamtkonzept wird es nicht funktionieren. Daher sind Verwaltung und neuer Stadtrat aufgefordert, möglichst ohne Parteibrille das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger in den Blick zu nehmen. Unser Appell von außen lautet: Suchet der Stadt Bestes!
Rhader Appell an den neuen Stadtrat unbd die Verwaltung
Veröffentlicht am 06.11.2025
Die Ukraine kämpft seit Jahren ums Überleben. Putins Kriegsmaschinerie, praktisch unterstützt von Nordkorea, China und anderen Diktaturen, trifft weiter ohne jede Rücksicht mit Bomben, Raketen und Drohnen das überfallene Land und die Zivilgesellschaft. Und dass es ideologische Unterstützer in der EU mit Victor Orban und in Deutschland mit der AfD und Sahra Wagenknecht gibt, sei als bittere Fußnote ebenfalls erwähnt. Ohne weltweite Unterstützung der Demokratien mit Geld, Logistik, Waffen und Sanktionen, hätte die Ukraine bereits kapitulieren müssen. Das Motiv der Ukraine-Unterstützer, darunter Deutschland, ist in einem Satz verständlich erklärt: „Die Ukraine verteidigt auch unsere Werte, unsere Freiheit, unser Leben!“ Sie zahlt dafür einen unglaublich hohen Preis. Die Idee, sie als neues Mitglied in die EU aufzunehmen, ist ein weiteres Stabilisierungselement des Landes. Dass die dafür erforderlichen Aufnahmekriterien aktuell nicht erfüllt sind, auch nicht erfüllt sein können, leuchtet dem Betrachter von außen ein. Dass die EU-Kommission die Ukraine aber jetzt aktuell mahnt, mehr Tempo bei den Demokratisierungsvorgaben vorzulegen, wirkt deplatziert, überheblich und weltfremd. Dem Gewöhnungseffekt, dem wir trotz der schrecklichen Bilder unterliegen, ist schon Enttäuschung genug für die dort geschundene Bevölkerung. Sie momentan zu mahnen, mehr Demokratie nach unseren Maßstäben zu entwickeln, kann nur aus warmen, mehrfach gesicherten Brüsseler Büros stammen.
Nachdenkzeilen aus Rhade
Veröffentlicht am 06.11.2025
ARD-Doku rüttelt auf
Wir werden immer älter. Wir fühlen uns aber in der Regel jünger als wir nach Lebensjahren zählen. Das ist gut. Und dennoch begleitet uns die Angst, krank zu werden. Nicht nur körperlich, sondern insbesondere geistig. Kurz: Wir fürchten uns vor dem unkontrollierten Abtauchen in eine dauerhafte Dunkelheit. Demenz genannt. Wir wissen, sollte „es uns persönlich erwischen“, dass wir kontinuierliche Unterstützung benötigen. Wir wissen aber auch, dass dazu viel Geld und Personal erforderlich sind, um uns dann würdevoll zu begleiten. Die ARD hat zu diesem Thema eine beeindruckende und berührende Dokumentation mit Eckart von Hirschhausen produziert und ausgestrahlt. Sie ist in der Mediathek abrufbar und unbedingt sehenswert. Dass Demenz nur in einem Prozent der Fälle genetisch bedingt ist, heißt, dass keiner sich davon freisprechen kann. Wichtig ist, sich nicht nur gedanklich mit diesem Thema zu beschäftigen, sondern auch den eigenen Lebensstil zu hinterfragen. Es sind mehrere Faktoren, die ursächlich mitverantwortlich sein können, die krankhafte Vergesslichkeit zu fördern. Dazu zählen Umweltgifte (z. B. Mikroplastik) ebenso wie eine falsche Ernährung. Die Faustformel dazu lautet: was gut fürs Herz ist, ist auch gut fürs Gehirn. Die ARD-Doku hilft zu verstehen. Sie fordert aber auch auf, nicht weiter das riesige, auf uns zukommende gesellschaftliche Problem der Demenz zu verdrängen.
Nachdenkzeilen aus Rhade
Veröffentlicht am 05.11.2025
45 Ratsmitglieder stellen die Weichen für Dorstens Entwicklung
Um 17 Uhr wird die konstituierende erste Sitzung des neuen Stadtrates im großen Saal des Rathauses eröffnet. Dann wählen 23 CDU-Mitglieder, je 7 von der SPD und der AfD, drei Grüne, zwei Linke sowie je einer von der FDP und von der Satirepartei, u. a. den Bürgermeister. Tobias Stockhoff, einer der 23 CDU-Ratsmitglieder und langjährig im Amt des Ersten unter Gleichen, wird bei dieser eigenen Mehrheit problemlos wiedergewählt und seine dritte Amtszeit antreten können. Ein ökumenischer Gottesdienst kann zuvor um 16 Uhr besucht werden. So eingestimmt sollten alle 45 Ratsmitglieder bei ihrer kommenden ehrenamtlichen Arbeit immer das ganze Wohl der Stadt im Auge behalten. Hier liegt die Betonung auf DAS GANZE WOHL DER STADT. 75000 Einwohner in 11 Stadtteilen werden ganz genau hinsehen, ob die Wahlversprechen aller Parteien und ihrer Kandidaten eingehalten werden. Wir werden auf dieser Internetseite den neuen Stadtrat zwar kritisch aber konstruktiv begleiten.
Veröffentlicht am 04.11.2025