Michael Jäger ist engagierter Sozialdemokrat, der den Rhader SPD-Ortsverein einige Jahre auch als Vorsitzender erfolgreich geführt hat. Er bewertet die momentane gesellschafts- und parteipolitische Lage als sehr kritisch und auf allen Ebenen für deutlich verbesserungswürdig. Seine Antworten auf unsere Fragen werden an den folgenden Tagen veröffentlicht. Heute Teil 3 und Schluss
Frage: Welche Rolle spielen SPD-Ortsvereine, wie z. B. RHADE, in der öffentlichen Wahrnehmung?
Michael Jäger: Parteien müssen vor Ort präsent sein, um als Ansprechpartner, manche sagen auch als Kümmerer, wahrgenommen zu werden. Darüberhinaus sind parteipolitische Ortsvereine auch zur persönlichen Kommunikation und Diskussion wertvoll. Die Mitglieder der Rhader SPD haben in den letzten über 50 Jahren vor Ort Zeichen gesetzt, die von der Öffentlichkeit schon wahrgenommen wurden. Dass es auch mal „Durchhänger“ gab, ist ein Stück Normalität. Wenn es aber durch fehlenden Mitgliedernachwuchs und parallel einhergehender Überalterung zu einem politischen Vakuum kommt, können wir sicher sein, dass das ganz schnell von Parteien ausgefüllt wird, die nicht zur demokratischen Mitte gezählt werden können. Wenn sich zum Beispiel die Dorstener SPD in Kürze organisatorisch neu aufstellt, muss die SPD in Rhade weiterhin Gesicht und Stimme haben. Rhade ohne SPD vor Ort wäre ärmer!
Wir danken Michael Jäger für die Antworten auf unsere drängenden Fragen
Veröffentlicht am 20.09.2024
Michael Jäger ist engagierter Sozialdemokrat, der den Rhader SPD-Ortsverein einige Jahre auch als Vorsitzender erfolgreich geführt hat. Er bewertet die momentane gesellschafts- und parteipolitische Lage als sehr kritisch und auf allen Ebenen für deutlich verbesserungswürdig. Seine Antworten auf unsere Fragen werden an den folgenden Tagen veröffentlicht. Heute Teil 2:
Frage: Was muss sich ändern?
Michael Jäger: Eine schwierige Frage. Um aber etwas zum Besseren zu bewegen, müssen Antworten auf allen gesellschaftlichen Ebenen gefunden werden. Was innerparteilich nötig ist, habe ich in der ersten Antwort bereits versucht anzumerken. Aber neben der Parteipolitik spielt das Miteinander in unserer Gesellschaft eine ebenso große Rolle. Gegenseitige Wertschätzung, gleichberechtigte Erziehung, mehr Bildung und Ausbildung, gerechte Bezahlung sowie Offenheit neuen Entwicklungen gegenüber, sind nur einige Möglichkeiten, die durch die sozialdemokratische Idee abgedeckt werden müssen. Da ist immer noch viel Luft nach oben. Die Probleme auszusitzen, sprich der nächsten Generation aufzubürden, das geht gar nicht.
Wird morgen mit Teil 3 abgeschlossen
Veröffentlicht am 19.09.2024
Michael Jäger ist engagierter Sozialdemokrat, der den Rhader SPD-Ortsverein einige Jahre auch als Vorsitzender erfolgreich geführt hat. Er bewertet die momentane gesellschafts- und parteipolitische Lage als sehr kritisch und auf allen Ebenen für deutlich verbesserungswürdig. Seine Antworten auf unsere Fragen werden an den folgenden Tagen veröffentlicht. Heute Teil 1:
Frage: Ist die SPD noch zu retten?
Michael Jäger: Um die politische Mitte zu stärken, kann auf eine lebendige, bürgernahe Sozialdemokratie nicht verzichtet werden. Besonders auch, um die extremistischen Ränder rechts und links nicht größer werden zu lassen. Neben dem SPD-Programm, sind es aber in erster Linie die handelnden Akteure, die den Bürgern zuhören und sie durch Überzeugung mitnehmen müssen. Diese Bürger sehen genau hin, ob im „politischen Laden Berlin“ mit straffer Hand geführt, oder den Koalitionsparteien Grüne und FDP zu viel Spielraum zur eigenen Profilierung eingeräumt wird. Hier ist Selbstkritik ganz oben gefragt. Dann erledigt sich die Frage nach der SPD-Rettung vor der drohenden Bedeutungslosigkeit von alleine.
Wird mit Teil 2 morgen fortgesetzt
Veröffentlicht am 18.09.2024
Parksituation in Siedlungsstraßen neu ordnen
Das Auto ist und bleibt, besonders in unserer ländlichen Region, ein wichtiges Verkehrsmittel. Auch wenn der Umstieg aufs Fahrrad für innerörtliche Wege inzwischen Normalität ist, steht das Auto „stand by“ immer in Reichweite der Wohnung. Da in Familien nicht selten mehrere PKW zur Verfügung stehen, reicht der vorgesehene öffentliche Parkraum „vorne und hinten“ nicht mehr aus. Die zugeparkten Straßen sind für Rettungsdienste, Müllabfuhr, Schulbusse und den Alltagsverkehr nicht nur eine Herausforderung, sondern zunehmend auch ein Sicherheitsproblem. Eine Anliegerin in der Straße Am Stuvenberg bittet darum, feste Parkzonen entsprechend zu kennzeichnen. Sie begründet ihre Anregung mit der Schilderung eines Beinahe-Unfalls durch das Rangieren aus einer Einfahrt, die durch geparkte Fahrzeuge „zugestellt“ war. Ein Nachbar bestätigt die Beobachtung uneingeschränkt und spricht von keinem Einzelfall. Das, was in der genannten Straße beklagt wird, kann auf weitere in Rhade übertragen werden. Ein Grund, die Verwaltung zu bitten, das Parken in Wohnsiedlungen unter dem Gesichtspunkt „Allgemeine Verkehrssicherheit“ zu überprüfen und Vorschläge zur Verbesserung öffentlich vor- und zur Diskussion zu stellen. Diese Anregung wird zeitgleich unserem Dorfmanager Laszlo Taube und dem Orga-Team „Rhader Bürgerforum“ zugestellt. Reaktionen werden umgehend veröffentlicht.
Rhader Bürgeranregung
Veröffentlicht am 17.09.2024
Referent würdigt eindrucksvoll den Menschen Johannes Rau
Es war ein Glücksgriff der Verwaltung, zur Einweihung des Johannes-Rau-Platzes, Dr. Ulrich Heinemann, Historiker, Lehrbeauftragter, Herausgeber und Publizist, sowie Autor des Buches „Der Besondere - Eine politische Biographie“, als Redner gewonnen zu haben. Er, der Johannes Rau beruflich lange Jahre aus nächster Nähe erlebt hat, beschrieb den Menschen und Politiker so eindrucksvoll, dass die rund 40 Teilnehmer an der Veranstaltung gebannt zuhörten. Er sei ein Feingeist gewesen, der als Sozialdemokrat überwiegend überparteilich agierte, der das „fair bleiben“, immer auch die politischen Konkurrenten spüren ließ, der in seinen Reden nicht nur den Verstand, sondern auch das Gefühl ansprach. Sein Leitsatz lautete über Jahrzehnte, VERSÖHNEN STATT SPALTEN. Interessant, wie Ulrich Heinemann die Verbindung zwischen Johannes Rau und der Stadt Dorsten aufzeigte. Mehrfach sei er in der Lippestadt gewesen, hat den Hervester Brunnenplatz und das Jüdische Museum eingeweiht, hat im Lembecker Schloss, eindrucksvoll über das Thema Migration referiert und war den Bergleuten bei ihrem Kampf um Arbeitsplätze sehr nahe. Den Platz vor dem Bürgerbahnhof JOHANNES-RAU-PLATZ zu nennen, sei eine sehr gute Wahl, so der Referent. Zuvor hat der Bürgermeister Tobias Stockhoff, nicht weniger eindrucksvoll, die richtigen Worte gefunden, um die Ratsentscheidung zu erläutern. Sein Hinweis, in Kürze den in der Nähe befindlichen Platz GESCHWISTER-SCHOLL-PLATZ zu benennen, wurde mit Zwischenapplaus begleitet. Friedhelm Fragemann, der den Antrag vor vielen Jahren, eine Straße oder einen Platz in Dorsten nach Johannes Rau zu benennen, im Stadtrat einbrachte, enthüllte unter Beifall das neue Dorstener Straßenschild.
Dirk Hartwich
Veröffentlicht am 16.09.2024