Nachrichten zum Thema Soziales

Soziales Dorstener SPD-Fraktion: Teilzeit und Rente vertragen sich nicht

Brief an den SPD-Bundesvorstand auf dem Weg

Zahlen des Bundesarbeitsministeriums stimmen mit den Dorstener Erkenntnissen absolut überein, so die SPD-Stadtratsfraktion, die eine Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss über Frauen-Altersarmut aufgriff, um Änderungen anzuregen. Der Bericht über den Gleichstellungsplan der Lippestadt ist Anlass für die Sozialdemokraten, von einer Teilzeitfalle, insbesondere für Frauen zu sprechen, die mit Eintritt ins Rentenalter zuschnappt. „Wenn 1/3 der Frauen sogar mit 40 Vollzeit-Arbeitsjahren weniger als 1000 Euro Rente netto erhält, muss von bevorstehender Altersarmut gesprochen werden“. Die Forderung der Dorstener SPD-Fraktion:

  • Längere Witwenrenten-AnspruchszeitenVerrechnung mit der eigenen
  • Rente nur im Spitzenverdiener-Segment
  • Verstärkte Anrechnung von Kindererziehung/-betreuung bis zum 14. Lebensjahr

Gespannt warten nicht nur die örtlichen Sozialdemokraten auf die Antwort des SPD-Ministers Hubertus Heil, der bereits viele offene Baustellen der Sozialpolitik erfolgreich zum Abschluss gebracht hat.

Wir berichten weiter.

Veröffentlicht am 20.04.2023

 

Soziales Jeder Mensch verdient eine zweite, eine dritte Chance

Erfolgreiche Sozialarbeit mit langem Atem

Dreißig Menschen hat der von fiftyfifty mitgründete Verein Housing First Düsseldorf e.V. in den letzten fünfzehn Monaten von der Straße in eine eigene Wohnung gebracht. 30, eine nüchterne Zahl, nicht so viele, denken Sie vielleicht, zwei Obdachlose im Monat. Nur: Was uns die Zahlen nicht verraten, sind die Wege, sind die Geschichten dahinter. Sind die Schwierigkeiten, sind die Träume, sind die Ängste jedes einzelnen Menschen hinter einer Zahl. Ein Beispiel: Dirk steht vor mir, die Kapuze eng um den Kopf gezogen. Den Rucksack mit all seinen Habseligkeiten hat er auf dem Rücken. Er verkauft die fiftyfifty in der Düsseldorfer Altstadt. Dirk ist seit Jahren obdachlos, ein stiller Mensch, wortkarg, sein Blick schweift immer umher. Ich frage ihn, ob er nicht in eine Wohnung von uns ziehen möchte. Er will nicht, er hat Angst, dass er eine Geldstrafe nicht gezahlt hat, dass ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt und dann, mit der offiziellen Meldeadresse, ihn die Vergangenheit einholt, vielleicht ein Haftbefehl kommt. Irgendwann kann ich ihn überreden, einen Anwalt zu bevollmächtigen, bei der Staatsanwalt nachzufragen. Das Ergebnis ist, gegen Dirk liegt gar nichts vor. Vor ein paar Wochen war er im WDR in einer Reportage über das Projekt Housing First zu sehen. Dirk erzählt in seiner Wohnung über das Leben auf der Straße, er spricht als hätte er schon zig Mal vor einer Kamera gestanden, ruhig und selbstsicher. Er macht gerade eine Arbeitsmaßnahme im EDV-Bereich. Ich erkenne den Menschen von damals gar nicht wieder. Es sind die Augenblicke, in denen ich mich richtig freue. Dass Menschen sich verändern können, dass man manchmal auch eine dritte Chance im Leben braucht. Dass es gelingt, das Positive, das Gute, das Kreative, das Liebens- und Lebenswerte in einem Menschen hervorzubringen.

Oliver Ongaro, fiftyfifty-Streetworker - Auszug übernommen von fiftyfifty-Straßenzeitung März 2023 - "ZUHAUSE"

 

Veröffentlicht am 09.03.2023

 

Soziales „Ich geh‘ dann mal nach Hause“

Für Menschen auf der Straße wäre das die Lösung aller Probleme

Wer sich die Lebensläufe von Obdachlosen vorurteilsfrei ansieht, erkennt ein fast immer wiederkehrendes Muster. Heute soll aber darauf nicht herumgeritten werden. Heute steht die Lösung im Mittelpunkt. Housing-First lautet das dazugehörige Passwort. Es ist der intelligente Türöffner für die Menschen, die verzweifelt auf der Straße leben und den Glauben an eine Änderung ihrer Lage verloren haben. Nun wird ihnen plötzlich zum Einstieg in ein neues Leben angeboten, eine feste Wohnung zu beziehen, um sich danach der Gesundheit zu widmen, und in der Folge, eine Arbeitsstelle zu suchen. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte ist eingeläutet. In Düsseldorf hat es die Hilfsorganisation fiftyfifty inzwischen geschafft, so 60 Wohnungslose dauerhaft von der Straße zu holen. Die gleichnamige Straßenzeitung lässt in der neuen Dezemberausgabe, drei von den 60 glücklichen Menschen zu Wort kommen. „Nie hätte ich gedacht, dass ich noch mal in meinem Leben eine Wohnung bekommen würde“, lautet die Kernaussage der jetzt Sesshaften. Ein gutes Argument, diesen Housing-First-Ansatz konsequent in unserem Land weiterzuverfolgen. Diese Meinung vertritt auch unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der genannten Zeitung. Die Rhader Sozialdemokraten schließen sich dieser Positionierung ohne Wenn und Aber an. Die absolut lesenswerte Straßenzeitung kann auch digital für unter 40 Euro pro Jahr für 12 Ausgaben gekauft werden. Unsere Empfehlung: Bitte machen und so helfen, damit weitere Obdachlose sagen können: " Ich geh' dann mal nach Hause"! Kontakt über www.fiftyfifty-galerie.de

Veröffentlicht am 24.12.2022

 

Soziales Die Existenz der „Tafel“ ist ein Armutszeugnis - für unsere Gesellschaft

Dorsten – kein Brennpunkt, aber viele Flämmchen in den Stadtteilen

Wer nicht gänzlich den Blick für Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft verloren hat, der schaut auch hinter die glitzernden Fassaden einer Stadt. Und dunkle Ecken dieser Art gibt es überall. So auch in Dorsten. Nun hat die SPD-Fraktion das Gespräch mit dem Vorsitzender der Lippestadt-Tafel gesucht, um auszuloten, wo Unterstützung geleistet werden muss. Im Prinzip sind wir sehr gut aufgestellt, so Herbert Rentmeister, der Vorsitzende der Dorstener Tafel in einem Gespräch in der vergangenen Woche mit dem SPD-Fraktionsvorstand über die Arbeit der Dorstener Tafel. Es gebe keinen Brennpunkt in Dorsten, aber viele Flämmchen in den Stadtteilen. Allerdings sei ein deutlicher Anstieg der Anzahl der Tafelbesucher zu verzeichnen, der aber durch die gute Unterstützung seitens Stadt, Schulen, Kindergärten und privater Spender aufgefangen würde. Ansatzpunkte für die Politik lägen eher auf Landes- und Bundesebene, die für bessere Verhältnisse Sorge zu tragen hätten, um die hohe Anzahl der Bedürftigen zu reduzieren. Die Tafeln könnten keine Grundversorgung leisten, sondern gewissermaßen nur ein „Zubrot“ zur Abmilderung der Verhältnisse liefern. Friedhelm Fragemann dankte für das ehrenamtliche Engagement, stellte positiv heraus, dass Lebensmittel nicht im Abfallcontainer landen, ein wichtiger Punkt des viel beschworenen Nachhaltigkeitskreislaufes, und regt abschließend an, alle Helfer der Dorstener Tafel seitens der Stadt einzuladen, um so die Wertschätzung der Dorstener Gesellschaft auszudrücken.   

Eigener Beitrag mit Auszügen einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Dorstener Stadtrat

Veröffentlicht am 18.11.2022

 

Soziales Warum es sich lohnt, in Flüchtlinge zu investieren

Dauer der Sprachkurse ist entscheidend - dänische Studie öffnet die Augen

Wir Deutschen werden älter und weniger. Das ist an nackten Zahlen völlig emotionslos abzulesen. Ohne Zuwanderung bricht unser Gesellschaftssystem, das auf Wachstum fußt, wie ein Kartenhaus zusammen. Der wichtigste Schlüssel einer erfolgreichen Integration heißt SPRACHE. Das wissen wir seit Jahren, aber wir handeln nicht entsprechend. Dänemark, übrigens in gleicher demographischer Ausgangslage wie Deutschland, hat eine viel beachtete Studie mit mehr als 8500 anerkannten Flüchtlingen vorgelegt, die frappierende Ergebnisse aufzeigt. Nachdem der Sprach-Förderunterricht deutlich verlängert wurde, stiegen bei denen die ihn erfolgreich abschlossen, die Beschäftigungsquote und parallel der Verdienst. Jüngere schrieben sich an Unis ein. Die Sozialhilfekosten sanken, die Steuereinnahmen stiegen, Straftaten verminderten sich. Ein Aspekt der Studie verdient besondere Beachtung: Als DK probehalber den über 25jährigen für 13 Monate die Sozialhilfe strich, um mit diesem Druck die Aufnahme einer Beschäftigung zu forcieren, erlebten die Behörden ein Desaster. Das Einzige was nämlich messbar stieg, waren registrierte Ladendiebstähle. Die SPD, in der Ampelregierung das soziale Gewissen Deutschlands, ist gut beraten, sich selbstbewusst den Populisten entgegenzustellen, die Flüchtlinge von vornherein als Bedrohung stigmatisieren. Kurz, in Sprachbildung zu investieren, ist ein großer Mehrwert für unser Land.

Eigener Beitrag SPD Rhade auf Grundlage des Artikels „Fördern Sprachkurse die Integration von Flüchtlingen?“; ZEIT Nr. 31, 28.07.2022

Veröffentlicht am 04.08.2022

 

RSS-Nachrichtenticker

RSS-Nachrichtenticker, Adresse und Infos.

 

WebsoziCMS 3.9.9 - 003824443 -